20. Februar 2020

Die Stadt rüstet auf – zumindest was die Straßenbeleuchtung anbetrifft. In den kommenden acht Jahren sollen nämlich die Lampen auf LED-Technik umgerüstet werden, um Stromverbrauch und CO2-Emissionen zu senken. Somit sollen die positiven Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb in Freiham im gesamten Stadtgebiet umgesetzt werden. Das Baureferat wurde beauftragt, mit den Vorbereitun­gen für das erste Austauschprogramm zu beginnen, das 2021 starten soll. Dazu steht freilich noch das Plazet ob der knapp vier Millionen Euro teuren Aktion des Stadtrats aus.

„Der Betrieb hat gezeigt, dass sich der Mehraufwand für das Austauschprogramm amortisiert. Wir erreichen eine hohe Energieeinsparung, bessere Lichtlenkung und die Vermeidung von unnötigen Lichtemissionen. Das neue Austauschprogramm ist ein wesentlicher Beitrag zu einer klimaneutra­len Stadtverwaltung und zum Insektenschutz“, so Baureferentin Rosemarie Hingerl.

Der Umtausch der rund 100 000 Leuchten erfolgt in drei Abschnitten. Nach Abschluss des gesam­ten Programms werden ab 2029 im Vergleich zu heute rund 13 000 Tonnen CO2 und etwa 25 000 Megawattstunden (MWh) Strom pro Jahr eingespart. Das entspricht in etwa dem jährlichen Ver­brauch von circa 12 000 Zwei-Personen-Haushalten.

Vor der Mitteilung aus dem Rathaus hatte die CSU-Fraktion im Bezirksauschuss einen Antrag gestellt, dem in der Februar-Tagung einhellig zugestimmt wurde: „Die Stadt wird gebeten, den aktuellen Stand respektive ihre Planung hinsichtlich des Einsatzes einer LED-Straßenbeleuchtung in Bogenhausen zu erläutern. Hierbei ist auch auf zusätzliche technische Möglichkeiten, wie zum Beispiel Fernwartung der Straßenbeleuchtung oder Erweiterungsmöglichkeiten mit Sensoren zur Messung von Umwelteinflüssen einzugehen.“

München rüstet nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in Freiham (Foto) ab 2021 die Straßenbeleuchtung nach und nach auf LED-Technik um. Foto: Holzherr und Dr. Gössing

In der Begründung der Initiative ist ausgeführt: „Mit LEDs in der Straßenbeleuchtung können Ver­kehrssicherheit und Sicherheitsgefühl der Bürger bei Nacht verbessert werden. Hierzu zählen neben einem signifikant verringerten Energieverbrauch gegenüber konventionellen Lampen auch Möglichkeiten zur situativen Anpassung der Beleuchtungsstärke in einzelnen Gebieten. In reinen Wohngebieten könnte so die Beleuchtungsstärke zu Kernnachtzeiten abgesenkt werden oder die Helligkeit bei schlechten Sichtverhältnissen in Gefahrenbereichen temporär erhöht werden.“

Und weiter: „Durch den Einsatz von Fernwartungsmöglichkeiten wird nicht nur eine Reduktion von Reparaturkosten erfolgen, sondern auch die Anrufe von Bürgern mit dem Hinweis auf eine defekte Straßenbeleuchtung würden überflüssig. Gegebenenfalls könnten ergänzende Sensoren zur Mes­sung von Umwelteinflüssen die Straßenbeleuchtung auch zu nützlichen Informationssammelstellen für verschiedenste Bereiche der Stadt machen.“

Übrigens: Bielefeld, die Stadt, die’s gar nicht gibt, so eine Satire, hatte gemäß einer Untersuchung vor eineinhalb Jahren bereits eine LED-Abdeckung an den Fahrbahnrändern von mehr als 50 Pro­zent entsprechend rund 15 000 LED-„Laternen“. In München gab’s zu diesem Zeitpunkt gerade mal 2000 LED-Lampen.