15. April 2020

Vor fünf (!) Jahren hatte die Kommission für Stadtgestaltung und das Bogenhauser Kommunalparlament das Projekt gutgeheißen, jetzt endlich hat der Stadtrat grünes Licht erteilt für einen 52 Meter hohen, begrünten Tower an der Arabellastraße 26, hat den Bebauungsplan mit Grünordnung gebilligt.
Das Hochhaus wird ein Solitär mit 16 Stockwerken, mit Balkonen und Loggien. In den unteren fünf Etagen sind gewerbliche Nutzungen wie Büros, Beherbergung und Gastronomie vorgesehen. In den folgenden elf Geschossen sind 40 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum mit Dachterrasse / -garten für die Bewohner geplant. Wann genau der Baustart erfolgt, ist noch offen. Die Bauzeit wird etwa drei Jahre dauern.

52 Meter hoch, 16 Etagen mit Wohn- und Büroräumen: So wird das grüne Hochhaus an der Arabellastraße 26 zwischen dem Verwaltungstrakt Arabeska (li.) und den Nebengebäuden der HypoVereinsbank (re.) aussehen. Simulation Aika Schluchtmann Architekten

Warum endlich? Wer bauen will, der versucht so schnell wie irgend möglich die Genehmigungen für das Vorhaben von der Stadt zu erhalten. So auch beim Projekt „Arabella26“. Im März 2017 hatte Stefan Pfender, Geschäftsführer der Arabellastraße 26 Liegenschaftsverwaltung, eine zeitliche Verkürzung der Anhörungsfrist angestrebt, damit das Projekt noch vor der Sommerpause – wohlgemerkt Sommerpause 2017 – im Stadtrat behandelt wird und es folgend zu einem Aufstellungsbeschluss kommt.
„Arabella26“ ist ein Pilotprojekt, also bis dato einzigartig in München. Das Kernstück des Vorhabens ist die Fassade des gestaffelten Baus, sie wird von unten bis oben vollständig mit robusten Pflanzen begrünt, leistet somit einen innovativen Beitrag zum Klimaschutz. Während der Planungs- und der Realisierungsphase begleitet die Hochschule Weihenstephan das Projekt zu wissenschaftlichen Forschungszwecken. Das Öko-Hochhaus wird auf dem knapp 2200 Quadratmeter großen Areal mit den derzeit noch stehenden ein- und dreigeschossigen, klotzigen ehemaligen Post-Telekom-Gebäuden zwischen dem Nebentrakt der HypoVereinsbank und dem Bürokomplex Arabeska, Besitzerin ist die Bayerische Versorgungskammer, entstehen.
Unter dem Koloss gibt’s drei Etagen. Zum einen Stellplätze für mehr als 100 Fahrzeuge, zum anderen, im dritten Untergeschoss, wird auf einer Fläche von 1750 Quadratmeter die Vermittlungstechnik der Telekom untergebracht. .

Das Öko-Hochhaus mit gemeinschaftlicher Dachterrasse aus der Vogelperspektive. Simulation Aika Schluchtmann Architekten

Auffallend bei diesem ungewöhnlichen Konzept, das man durchaus als Experiment bezeichnen kann: Der Entwurf des „abgerundeten“ Turms passt sich dem nebenan schwungvoll gebauten Arabeska an, macht den vor 40 und mehr Jahren überwiegend „kantig, quadratisch, praktisch gut“ errichteten Arabellapark „lebendiger“.