7. April 2020
Die Wahlen der 35 Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen am 15. März brachten nicht nur einige überraschende Personalien. Es gibt auch umwälzende Veränderungen bei Schwarz, Rot und Grün, also in den drei stärksten Fraktionen. Insgesamt zehn noch amtierende Mitglieder wurden abgewählt, fünf bisherige Vertreter im Gremium waren nicht mehr angetreten. Am deutlichsten „erwischt“ hat es dabei die SPD-Gruppe, aber auch bei der CSU gab’s Verschiebungen.
Bei der SPD – derzeit zehn Sitze künftig sind’s nur mehr sechs – waren drei lange Jahre tätige Lokalpolitiker nicht mehr angetreten: Martin Tscheu, Wolfgang Helbig und Helmut Reindl. Dem Minus von mehr als elf Prozent der Gesamtstimmen gegenüber 2014 mussten vier amtierende Vertreter im Kommunalparlament Tribut zahlen, wurden nicht mehr ins Plenum gewählt: Wolfgang Thomma, Frank Otto, Bernd Olma und Gudrun Rapke-Brockert.
Die Listenanführerin und Fraktionsvorsitzende Karin Vetterle erzielte für ihre Partei das beste Ergebnis: 8290 Stimmen. Im Vergleich 2014 zu 2020 schnitt die wiedergewählte Christiane Hacker (10 041 zu 7121 Stimmen) besonders schwach ab.
Bei der CSU – derzeit 15 Sitze, künftig sind’s zwölf (entsprechend 35,6 Prozent aller Stimmen) – hatten sich Tassilo Strobl und Gerd Eckert nicht mehr beworben. Fünf amtierende Vertreter im Bezirksausschuss verpassten den Sprung ins Stadtteilgremium: Jakob Rössner, Angelika Raab, Dietrich Hölzle, Adalbert Knott und Georgine Resch.
Robert Brannekämper, amtierender Vize-Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, konnte mit 18 600 mit großem Abstand die meisten Stimmen aller Bogenhauser Bewerber auf sich vereinigen. Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller landete in dieser „Tabelle“ auf Rang drei vor Newcomer Jens Luther, der auch mit einem überwältigenden Ergebnis in den Stadtrat berufen worden ist.
Die Grünen errangen zwar elf Sitze entsprechend 30,3 Prozent aller Stimmen (bislang sechs Sitze), aber Fraktionssprecherin Paula Sippl hat mit Rang 13 lediglich eine Nachrückerchance. 2014 hatte sie noch mehr als 14 600 Stimmen auf sich vereinigen können, nun waren es nur noch 9650 Stimmen. Auch die amtierende Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser, die auch in den Stadtrat gewählt wurde, musste im Vergleich 2014 zu 2020 Stimmenfedern lassen: 17 882 zu 15 718. Ebenso erging’s Andreas Baier. Dies ist vermutlich auch damit zu erklären, dass die Grünen bei der letzten Wahl 2014 keine vollständige Liste aufgestellt hatten und deshalb einige Kandidaten dreimal aufgeführt waren.
Sowohl bei der FDP als auch bei ÖDP / DaCG gab es keine Veränderungen, beide Parteien sind mit jeweils zwei Personen im Kommunalparlament vertreten. Dazu kommen ein Politiker von den Freien Wählern und einer von den Linken.
