9. April 2020

Seit Monaten werden die Mitglieder des Bezirksausschusses beim Thema Verkehr immer wieder mit derselben Formulierung konfrontiert: „Erleichterte streckenbezogene Anordnung von Tempo 30 vor Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen; Anhörung des Kreisverwaltungsreferats (KVR).“ Was sich jeweils ändert ist der vorangestellte Ortsbezug. Dieses Mal: Ismaninger Straße 122 (Kindertagesstätte). Mehrheitliches Votum der Lokalpolitiker: Nein zu 30 in diesem Bereich.
Bereits im Untergremium Verkehr hatte sich die CSU-Fraktion grundsätzlich gegen die städtische Anordnung gestellt, hatte diese als „Schikane“ erachtet, so Peter Reinhardt. Außerdem befürchtet man Auswirkungen auf den Fahrplan der Straßenbahn. Dazu Karl Nibler, von Beruf Tramfahrer: „Ich muss mich auch an ausgeschilderte 30 halten, bin schon 100 Mal an solchen Stellen durchgefahren, es hat noch keine Probleme gegeben.“
Mal Tempo 30, mal Tempo 50 – das stört auch Verkehrsfachmann Martin Tscheu (SPD) – nicht nur in der Ismaninger Straße – gewaltig: „Noch ein Flickerlteppich, ich bin entsetzt. Noch ein Hindernislauf für Autofahrer.“ Reinhardt knallhart zur KVR-Anordnung: „Absoluter Schwachsinn!“

Protest der Lokalpolitiker gegen die Anordnung Tempo 30 in der Ismaninger Straße auf Höhe Hausnummer 122 (Kindergarten Igelfamilie). Foto: hgb