2. Mai 2020

Verdreckte, trist grau lackierte Lärmschutzwände aus Blech, verdreckte Eingrenzungen aus Stahlbeton – garniert mit Schmierereien in allen möglichen Farbtönen: Das Umfeld beidseitig der Bushaltestelle Herzogpark am Isarring ist wahrlich keine Visitenkarte für Bogenhausen. Deshalb hatte die CSU-Fraktion im Kommunalparlament von der Stadt gefordert, ein Gestaltungskonzept anzubieten und mit dem Bezirksausschuss abzustimmen.“ Den Lokalpolitikern bot das Baureferat zwei Möglichkeiten an: Grün oder Graffiti-Gestaltung. Der Ferienausschuss des Kommunalparlaments entschied sich jetzt für Grün, für rankende Pflanzen.

In der CSU-Initiative hatte es geheißen: „Die Bereiche erfahren seit längerem eine zunehmende Abwertung durch illegales Graffiti. Dies führt neben einem negativen optischen Eindruck bei Dunkelheit zu einem reduzierten Sicherheitsgefühl seitens der ÖPNV-Nutzer wie auch der Nutzer der dortigen Zugänge zum Herzogpark. Vorstellbar wäre eine grüne Wand in Form einer umfassenden Bepflanzung, die einerseits die Attraktivität als Graffiti-Grundlage verhindert, andererseits einer an eine Seitenbegrenzung von Autobahnen erinnernde Ideenlosigkeit entgegentritt.“

Dazu das Baureferat: „Eine Begrünung der Lärmschutzwände wäre als gestalterische Maßnahme und zur Verhinderung von illegalen Graffitis Ziel führend, wäre auch ökologisch sinnvoll. Der direkt an die Lärmschutzwand anschließende Gehweg ist nur etwa 2,6 Meter breit. Für eine Bepflanzung müssten deshalb auf der ganzen Länge oder mindestens punktuell etwa 40 Zentimeter offene, durchwurzelbare Pflanzflächen geschaffen werden.“

Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass auf beiden Straßenseiten direkt im Anschluss an die Lärmschutzwand etwa ein bis 1,2 Meter breite Zonen für Telekommunikationskabel liegen. Die Lage der Leitungen müsse noch geprüft werden. Auch die Art der Bepflanzung und eventuell notwendige Konstruktionen für Rankhilfen müssten noch geklärt werden.

Mit Schmierereien „verzierte“ Lärmschutzwand an der Haltestelle Herzogpark am Isarring. Die Stadt hat dem Bezirksausschuss auf seine Verbesserungsforderung hin eine Begrünung durch Bepflanzung angeboten. Dieser Maßnahme stimmten die Lokalpolitiker zu. Foto: hgb

Verworfen wurde von den Stadtteilvertretern der kostengünstigere Vorschlag „Ausgewählte Graffiti-Gestaltung“. Solche – dann – legalen Gestaltungen blieben laut Behörde meist über Jahre erhalten und würden von Wildschmierereien weitestgehend verschont. Zudem würden durch „freundlich gestaltete Bauwerksflächen die Akzeptanz eines Nutzbauwerks“ erhöht