30. Juni 2020

„Zur Kenntnis genommen“ hat der Bezirksausschuss im Anhörungsverfahren durch das Referat für Bildung und Sport (RBS) die „Änderung der Grund­schulorganisation“ für die Grundschulen (GS) Knap­perts­busch- und Regina-Ullmann-Straße. Die Maßnahme, so erläuterte CSU-Lokal­po­li­tiker und Stadtrat Jens Luther, legt die Regierung von Oberbayern nach Bera­tung mit der Stadt fest. Eine Stellungnahme des Stadteilgremiums bzw. die Aufforderung dazu – wie auch immer – hängt offensichtlich irgendwo in den E-Mail-Sphären des Internets.

Was können nun Eltern tun, die nicht mit den neuen „Grenzziehungen“ einverstanden sind – bei­spiels­­weise wegen langer Wege für ihren Nachwuchs oder schlechter Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Sie kön­­nen zwar den Bezirksausschuss bzw. Mitglieder des Gremiums anspre­chen, so Vor­sit­zender Florian Ring (CSU), der selbst Lehrer ist, nämlich Studiendirektor am Adolf-Weber-Gym­na­sium in Neuhausen-Nymphenburg. „Besser ist aber“, so Ring, „mit den jeweiligen Schul­leitungen das Gespräch zu suchen, um eventuelle Härtefälle zu vermeiden.“ Er gab dabei allgemein zu be­den­­ken, „dass ein schönes neues Gebäude noch keine gute Schule ausmacht.“

Das Schulamt der Stadt begründet die Maßnahme: „Die neue GS an der Ruth-Dre­xel-Straße soll auf Grund der aktuellen Prognosezahlen erst zum Schuljahr 2021 / 22 als eigener Schulstand­ort in Betrieb gehen. Das Gebäude an der Ruth-Drexel-Straße wird 2020 / 21 weiter als Außen­stel­le der GS an der Knappertsbuschstraße geführt. Zur Entlastung der GS an der Knapperts­buschstraße ist eine Sprengelände­rung zur GS an der Regina-Ullmann-Straße notwendig.“

Die geänderten Einzugsbereiche I für die GS an der Knappertsbuschstraße (Bereich 2210, siehe Karte des RBS): Cosimastr. (Mit­te) – Salzsenderweg (Mitte) – Ringofenweg (Mitte) – Jo­hannes­kirch­­­ner Str. (Mitte) – Freischütz­str. (Mitte) – Robert-Heger-Str.e – Meistersinger­str. (bis Ein­mün­dung Stolzingstr. zuge­hörig, danach Mitte) – Cosimastr. (Mitte).

Die geänderten Einzugsbereiche II für die GS an der Regina-Ullmann-Straße: Stadt­grenze – Salz­str. (Mitte) – Glücksbur­ger Str. – Westerlandanger – Düppelerstr. – Steg­mühl­str. (Mit­te) – Freischützstr. (Mit­te) – Johanneskirchner Str. (Mitte) – Ringofenweg (Mitte) – Salzsen­derweg (Mitte) – An der Salz­brücke (Mitte) – Effnerstr. (Mitte) – Stadtgrenze.“

Zur Entwicklung der GS Knappertsbuschstraße wird ausgeführt: Im Sprengel der zweizügigen GS Knappertsbuschstraße liegt das Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park. Um dieses Gebiet zu ver­sorgen, wurde die neue dreizügige GS Ruth-Drexel-Straße errichtet. Diese wurde zum Schuljahr 2017 / 18 fertig gestellt. Nachdem sich das Baugebiet verzögert hat, gab es bisher noch nicht genug Schü­ler, um dort einen eigenen Schulstandort zu eröffnen. Da die GS Knappertsbusch­straße generalsaniert wurde, zog sie übergangsweise in das Schulgebäude an der Ruth-Drexel-Straße.

Karte: Referat für Bildung und Sport

Weiter heißt es: Zum Schuljahr 2020 /21 wurde erneut geprüft, ob die neue GS Ruth-Drexel-Straße als eigener Schulstandort in Betrieb gehen kann. Dazu wurde von RBS ein Sprengelentwurf ausge­arbeitet, der vorgestellt wurde. Teilgenommen haben auch die Schulleitungen und Elternbeiräte der GS Knappertsbuschstraße und Regina-Ullmann-Straße. Es wurde beschlossen, dass die Sprengel­bil­dung für die neue GS um ein Jahr verschoben wird, da es aktuell zu wenige Kinder für zwei Stand­orte gibt. Die Lei­tung der GS Knappertsbusch­straße und die Schulrätin waren ein­ver­standen, dass die Schulleitung weiterhin die GS Knappertsbuschstraße leitet und zusätzlich das Schulgebäude an der Ruth-Drexel-Straße als Außenstelle mit führt. Klar wurde: Zur Entlastung der GS Knapperts­buschstraße ist eine Sprengeländerung zur GS Regina-Ullmann-Straße notwendig.

Zur Entwicklung der GS Regina-Ullmann-Straße heißt es: Die GS Regina-Ullmann-Straße hat 20 Klassenzimmer bei aktuell 16 Klassen und ist für zusätzliche Kinder aus dem Sprengel der GS Knappertsbuschstraße aufnahmefähig. Mit >Zusprengelung< von dortigen Kindern würde sich die GS Regina-Ullmann-Straße zu einer fünfzügigen GS entwickeln.

Aspekt Schulweg: „Die Schulweglänge der betroffenen Kinder beträgt unter zwei Kilometer und ist damit zumutbar. Zur Schulwegsicherheit führt das Kreisverwaltungsreferat (KVR) aus: >Ein erhöh­tes Gefahrenpotential birgt dabei lediglich die Kreuzung Cosima- / Jo­hannes­kirchner Straße. Diese ist zu Berufsverkehrszeiten sehr stark frequentiert. Die voll signalisierte Kreuzung wird allerdings ak­tuell durch sehr zuverlässige Schulweghelfer der GS Regina-Ullmann-Straße ge­sichert, so dass die Wegsicherheit dadurch erhöht wird. Es ereignete sich in den vergangenen Jahren kein Un­fall. Anhaltspunkte für eine besondere Gefährlichkeit des Wegs (Kostenfreiheit) liegen aktuell nicht vor.<

Und: >Auf Höhe der Fürkhof- / Johanneskirchner Straße gibt es eine Querungsmöglichkeit für Fuß­gänger, die allerdings nicht gesichert ist und daher aus Schulwegsicherheitsgründen nicht zu emp­fehlen ist. Aus Sicht des KVR ist allerdings eine Querung an der cirka 150 Meter entfernten Licht­signalanlage zumutbar, um die GS zu erreichen.<