17. August 2020

Hilferufe aus dem Münchner Vorzeigeviertel Arabellapark – rundum eingegrenzt von der Englschalkinger-, Vollmann-, Denninger- und Arabellastraße – an den Bezirksausschuss Bogenhausen und die Stadt: Zwei Anwohnerinnen beklagen auf Höhe eines Restaurants beim Lampenhügel am Rosenkavalierplatz, „hinter den Bänken und Umgebung leider so viel Müll und Essensreste, dass davon Ratten und Kakerlaken angezogen werden“ sowie der „Rosenkavalierplatz wird zunehmend vernachlässigt und wirkt zunehmend schmuddeliger; kleine Baustellen bestehen gefühlt ewig, der Wochenmarkt hinterlässt seine Spuren.“

Der Beschluss der Lokalpolitiker zu den Anträgen: Erstens sollen Vertreter des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) die Lage vor Ort checken, begutachten und berichten.

Zweitens sollen Mitglieder des behandelnden Untergremiums Umwelt, Grünplanung und Klimaschutz sowie des Planungsausschusses (so eine Forderung von Grünen-Sprecherin Petra Cockrell; warum die „Planer“ dabei sein sollen, erschloss sich bei der Tagung nicht) sich bei einer „Begehung alles“, Zustand und Grenzverläufe – vor allem ab dem Lampenhügel, entlang des Bachlaufs bis hin zu den Nashörner-Skulpturen – anschauen. Ein Termin dazu steht noch aus.

Dass dabei auch Vertreter der Stadt kommen sollen, wurde von Cockrell so als Zusatz für den Beschluss – „wir müssen die Grenzen der jeweiligen Areale erfahren“ – genannt. Gleichwohl steht davon nichts im Protokoll …

Eine der Antragstellerinnen: „Der Rosenkavalierplatz und die angrenzenden Flächen gehören der Bayerischen Hausbau. Diese ist für die Sauberhaltung zuständig.“ Aber was sind >angrenzende Flächen<? – „Niemand weiß, wo die Grundstücke anfangen und aufhören, wem was gehört. Das ist alles total schwierig. Wir brauchen >jemanden von oben<, der uns hilft.“

Knackpunkt der Problematik laut Protokoll: Gemäß der Anwohnerin wurde die Dienstbarkeit zur Pflegeverpflichtung nicht im Grundbuch gesichert – neue Gebäudeeigentümer kommen deshalb der Pflege der Allgemeinflächen nicht mehr nach. Grundstücksgrenzen und Eigentümerverpflichtungen sind unklar. Und: „Die Hausbau nennt keine Eigentümer (Datenschutz) zur Aufnahme eines Dialogs zwecks Lösung der Probleme.“

Wo verlaufen entlang des Bachlaufs bis zu den Nashorn-Skulpturen im Arabellapark die Grundstücksgrenzen? Kein Eigentümer fühlt sich zuständig, keine Pflege der Flächen und des Grüns. Die defekten Sitzbänke (kleines Foto) zwischen den Bäumen wurden gleichwohl zwischenzeitlich entfernt. Foto: hgb

Übrigens: An Regentagen liegt rund um den Lampenhügel kaum Müll herum, an Sonnentagen – mehr als 10 000 Menschen arbeiten im Stadtquartier – dafür um so mehr …