24. August 2020
Das Urteil der seit vielen Jahren im Sozialgeschehen erfahrenen und stets engagierten Lokalpolitikerin Brigitte Stengel (CSU) im Kommunalparlament zur Anhörung des Sozialreferats in Sachen „Beteiligung von Kindern an der Stadtbezirksentwicklung per gemeinsamem Einsatz des Kita-Stadtteil-Koffers (für Mädchen und Buben im Kindergartenalter) und des Kinder-Aktions-Koffers“ (für Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren) war vernichtend: „Das können wir hier in Bogenhausen vergessen!“
Gemäß „Erfahrung“ von Stengel – „das haben wir vor Jahren schon mal gemacht“ – war „Hundekot auf Wiesen“ das beherrschende Thema. Den Kindern war von den Eltern eingetrichtert und vorgesagt worden, was sie erzählen sollen. Das zu erleben ist nicht gerade lustig.“ Und die Kinder selbst seien vor Ort zur Sache gar nicht interessiert gewesen. Zu einer aktuellen Beteiligung mit Unterstützung durch Schulen meinte sie: „Schulen haben gerade in diesen Corona-Zeiten anderes zu tun, als sich mit dem Kita-Koffer zu beschäftigen.“ Fürwahr!
Die Aussagen „saßen“, schlugen sich im einstimmig verabschiedeten Beschluss nieder: „Da eine Kontaktaufnahme mit Einrichtungen und Organisationen in Bogenhausen sinnvoll wäre und die von einigen Lokalpolitikern gewünscht wird, erachten wir eine Bewerbung in diesem Jahr für wenig sinnvoll. Um hierfür ausreichend Vorbereitungszeit einzuplanen – besonders auch für die neuen Mitglieder im Bezirksausschuss – plant das Untergremium Kultur, Soziales, Vereine sich erst im kommenden Jahr für die Aktions-Koffer zu bewerben.“
Zuvor hatte Ausschuss-Chef Marko Poggenpohl (SPD) erklärt: „Die Aktion der Heranführung an die Kommunalpolitik ist grundsätzlich o.k., die Umsetzung aber sehr problematisch. Und ist der Bezirksausschuss bereit, die erwünschten 4800 Euro für eine Abschlussveranstaltung zu stellen?“
Hintergrund laut Vorlage (kurzer Auszug) der Behörde: „Kinder sind immer wieder von Entscheidungen in den Stadtteilen betroffen, da diese Auswirkungen auf ihr Lebensumfeld haben. Sie sind an dieser Stelle Experten, wenn es beispielsweise um die Gestaltung von Spielplätzen oder auch die Sicherheit von Schul- oder Kita-Wegen geht. Es ist daher wichtig, Kinder an diesen Entscheidungen zu beteiligen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Wir wollen die Kinder nach ihrer Meinung fragen: Wie erleben sie ihren Stadtteil. Was gefällt ihnen gut. Was sollte verbessert werden?“