6. Oktober 2020
Ausgehend von einem Bürgeranliegen wegen „wild“ abgestellter Fahrräder beim Lokal Il Galeone an Effnerplatz Ecke Bülow- / Hornsteinstraße und Aufstellung von Radständern ergriff Lokalpolitikerin Karin Vetterle die Initiative und beantragte die Maßnahme „auf den ganzen Effnerplatz zu erweitern“. Gab es im Untergremium zur Sache noch eine Gegenstimme, so votierte das Plenum des Bezirksausschusses einhellig dafür.
Die Argumente: „Am Effnerplatz gibt es aktuell keinen einzigen Fahrradständer. Dies hat zur Folge, dass an Bäumen, Laternenpfählen, Verkehrsschildern und an anderen Stellen Fahrräder angeschlossen oder einfach irgendwo abgestellt sind.“ Zur Verbesserung der Situation gibt es drei Standortvorschläge: Einmal die Grünfläche an der östlichen Seite des Kreisverkehrs, an der direkt zwei Radspuren verlaufen, dann an der Grünfläche auf der westlichen Seite direkt im Anschluss an die Lärmschutzwand und direkt an den Tram- und Bushaltestellen. All dies soll die Stadt nun prüfen.

„Den Autofahrern nehmen, den Radlern geben“ – das ist offensichtlich, wie inzwischen bei vielen Kommunalpolitikern in München der Fall, das Leitmotiv von Florian Braun, Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr von den Grünen. Er schlug bei der Erörterung nämlich vor, einfach einen Parkplatz in der Verlängerung des Restaurants an der Bülowstraße aufzulösen und dort Radlstellplätze zu schaffen. Peter Reinhardt (CSU) erachtete dies als „kritisch“. Die Stadtteilvertreter verfolgten diese „Idee“ denn auch nicht weiter.
Vorschlag hin, Vorschlag her. Am Verkehrsdrehpunkt rund um die Mae West gibt es außer dem Lokal und daneben mit dem Friseurgeschäft sowie dem Kiosk in der Tramwendeschleife kein Geschäft. Grundsätzlich stellt sich deshalb die Frage: Braucht’s am ohnehin nicht gerade einladenden Effnerplatz eigentlich Stellmöglichkeiten für Drahtesel? Steuern Fahrradfahrer den Platz an, um dann in die Straßenbahnen und Busse umzusteigen? Fragen, die sich wohl erübrigen. Orts-Checks morgens, mittags, abends – kein einziges Fahrrad war wie moniert „wild“ abgestellt. „Nur“ ein halbes Dutzend E-Roller stand kreuz und quer herum.
Sollte nicht ein Restaurant- oder Ladenbesitzer dafür sorgen, dass Gäste und Kunden, die per Rad kommen, ihren fahrbaren Untersatz so abstellen können, dass keine Fußgänger behindert werden und Räder nicht „wild“ abgestellt werden? Die Lösung im besagten Fall – siehe Foto – ist nämlich ganz einfach. Der „Ruf“ an die Stadt wäre überfällig.