29. März 2021

Denninger Str.: Zu wenig Platz für Busse

Es ist ein gordischer Knoten, der weder in München noch in Bogenhausen zu zerschlagen ist: Platz für fahrende und parkende Autos, Radfahrer und Busse zu schaffen. Wird eine Maß­nah­me für die einen realisiert, leiden andere darunter. So verhält es sich auch beim Wunsch einer Frau an den Bezirksausschuss, in der Den­­nin­ger – zwischen Richard-Straus-Straße und Herko­mer­platz einseitig Parkplätze im Endeffekt aufzulösen, damit die Busse besser durchkommen.

In dem Schreiben ans Kommunalparlament wird ausgeführt:

„Ich besitze kein Auto, nutze deswegen nur den öffentlichen Nahverkehr in München. Für mich rele­vant sind die Buslinien 187, 188 und 189. Ale drei Linien verkehren zwischen der Richard-Strauss-Straße und dem Herkomerplatz. Genau in diesem Abschnitt der Denninger Straße staut sich der Ver­­kehr oft, da auf beiden Seiten der Fahrbahn geparkt wird und de facto nur eine Einbahnstraße für den Verkehr übrig bleibt. Während einzelne Autos vielleicht noch in Lücken reinfahren können, um gegenseitig auszuweichen, passiert es oft, dass Busse anhalten müssen, um einander Vor­fahrt gewähren. Dadurch verzögert sich die Fahrt hin und wieder um bis zu zwei Minuten. Das ist viel­leicht nicht viel, dennoch nervig. Vor allem, wenn man Menschen dazu bewegen will, die öffent­lichen Verkehrsmittel zu nutzen. Außerdem könnte man Parken auf einer Fahrbahnseite ja weiterhin ermöglichen.“

Das Problem ist den Mitgliedern des Bezirksausschusses durchaus bewusst. Um es zu lösen, hatten sie unlängst auch eine Idee, die von der Stadt/der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aber abgeschmettert worden ist. Der Vorschlag vom November: Die Streckenführung der drei Bus­linien über den Effnerplatz ver­legen.

Die ablehnende MVG-Antwort zum Prüfantrag: Es würde ein „mehr­minütiger Fahrzeitverlust für Fahrgäste aus Richtung Ober- / Unterföhring zum U-Bahnhof Richard-Strauss-Straße durch eine Änderung mit Mitbedienung des Effnerplatzes“ entstehen.“

Eng, enger, Denninger – und keine Haltstelle. Die Denninger- zwischen Newton- und Delpstraße ist extrem schmal. Um durchzukommen, müssen Busfahrer oft den Gegenverkehr abwarten. Die Führung de Linien 187,188 und 189 über den Effnerplatz und den Ring-Zubringer statt durch die Denninger Straße lehnt die MVG aber ab. Foto: hgb

Der Hintergrund zur Initiative: Die Route über die Denninger Straße führt durch eine Tempo-30-Zone. Da die Fahrbahn eng ist, ist sie nur langsam zu befahren. Und weil sich innerhalb des Ab­schnitts kei­ne Haltestelle befindet, müss­ten die Buslinien, so die Argumentation, nicht zwingend hier entlang fahren. Dazu kommt: Die alternativ vorgeschlagene Route über den Effnerplatz entlang der Bülowstraße ist auf weiten Teilen der Strec­ke zweispurig, führt dabei nicht über den Mittleren Ring, sondern über dessen Zu­brin­ger und bedient mit dem Effnerplatz eine zusätzliche Haltestelle. Dies böte den An­wohnern einen Vorteil.

Weiter hieß seitens der MVG: Für die Linien 188 / 189 Richtung Unterföhring müsste am Herko­mer­platz auf der Nord­­seite eine zusätzliche barrierefreie Haltekante eingerichtet werden. Die Denninger – zwi­schen Am­ber­ger – und Newtonstraße ist außerdem im dritten Maßnahmenpaket des Stadtrats zur Beschleunigung und Verbesserung der Zuverlässigkeit des Busverkehrs enthalten. Nach Umset­zung der Maßnahmen ist mit einer Stabilisierung und Beschleunigung des Busverkehrs in diesem Linienabschnitt zu rechnen.“

Aber wie erwähnt: Vorschlag der Lokalpolitiker abgelehnt!