26. März 2021

Öffentliche Toiletten: Wie sieht’s aus?

Per Anfrage will der Bezirksausschuss auf Initiative von Sabine Geißler (CSU) von der Stadt wissen, wie es um öffentliche Toiletten in Bogenhausen steht, „nach welchen Kriterien Standplätze für solche Toiletten bestimmt werden und ob ein Standort im 13. Stadtbezirk mit seiner überdurchschnittlichen Anzahl an Grünflächen und Spielplätzen vorgesehen ist.“

Hintergrund ist ein Beschluss des Stadtrats von Ende 2019 zur „Toilettenoffensive“, wonach bis zum Jahr 2026 an Plätzen, in Parks und in U-Bahnhöfen in München 29 „stille Örtchen“ entstehen, saniert und wieder eröffnet werden sollen. Aktuell gibt es mehr als 150 sanitäre Anlagen in der Landeshauptstadt. Gleichwohl: Klagen vieler Bürger über zu wenige WCs laufen seit Jahren.

Problem bei der Einrichtung war bislang die geteilte Zuständigkeit. Per Votum der Stadtvertreter ist inzwischen das Baureferat federführend. Gemäß Behörde werden die Standorte nach der Maßgabe ausgesucht, wo sich auf Grund bisheriger Erfahrungen viele Personen aufhalten und wo es keine „Häusl“ gibt. Geplant ist, bis 2026 jedes Jahr mindestens fünf Sanitäranlagen zu realisieren. Ein Muster dafür gibt’s am Partnachplatz in Sendling, wo eine Behinderten gerechte, „selbstreinigende“ Unisex-Toilette täglich kostenlos von 6 bis 2 Uhr nutzbar ist. Die bauliche Maßnahme pro Toilette kostet übrigens in etwa eine halbe Million Euro!

Die seit Sommer 2019 sanierten WC-Anlagen – Benutzungsgebühr 60 Cent – im U-Bahnhof Arabellapark: Sauber, modern und hell. Foto: hgb

Für Bogenhausen hatte die CSU-Fraktion im Kommunalparlament im Januar 2020 von der Stadt gefordert, in der neuen Grünanlage Pühnpark an der Weltenburger- / Pühnstraße eine öffentliche Toilette zu errichten. Denn: „Eine öffentliche Toilette war bereits eine Forderung der Bevölkerung bei der Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung, als das Vorhaben vorgestellt wurde. Entsprechend der städtischen WC-Offensive wäre es sinnvoll und wünschenswert, eine derartige Anlage in dem Park zu installieren.“

Aber, so die Antwort: „Der Pühnpark gehört nicht zu den vom Stadtrat beschlossenen Standorten und erfüllt auch nicht die Kriterien der objektiven Bedarfsermittlung.“ Kaum zu glauben – ist der Pühnpark vor allem an Wochenenden von Spaziergängern, Kinder und Jugendlichen stark frequentiert.