26. Juli 2021

Klimapark: Kein Geld für öffentliches WC

 

„Der Bezirksausschuss beauftragt das Planungs- und das Baureferat im Klimapark am Salz­senderweg eine öffentliche Toilette im Rahmen des Stadtratsbeschlusses vom Dezember 2019 mit in die Planungen aufzunehmen und zu errichten.“ Diesen von den CSU-Lokalpolitikern Elisabeth Pangerl, Dorothea Grichtmaier, Brigitte Stengel und Jens Luther Mitte April eingebrachten Antrag hatte das Stadtteilgremium einstimmig verabschiedet. Doch die Stadt hat dafür wegen „der aktuellen Haushaltslage“ kein Geld.

Die Begründung der Initiative: Bogenhausen ist mit öffentlichen Toiletten unterversorgt und bei der Ausbauoffensive laut Stadtratsbeschluss – es werden 29 neue „stillen Örtchen“ in Parks einge­richtet –  nicht ausreichend bedacht worden. Der Klima- mit seinem Sportpark wird von vielen Bür­gern besucht und rege wahrgenommen. Es gibt in erreichbarer Nähe keine sanitären Anlagen mit der Folge, dass die Notdurft in den dort angrenzenden Büschen verrichtet wird. Diesem Zustand muss entgegengewirkt werden, nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern weil sich im Park auch Familien mit Kindern aufhalten, die besonders geschützt werden müssen, und sich in der Nä­he der Sportgeräte ein Kinder- und Jugendtreff befindet.

Im künftigen Klimapark am Salzsenderweg – die Erdarbeiten für das neue Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium laufen – wird (zunächst) keine öffentliche Toilette eingerichtet, weil die Stadt kein Geld hat. Foto: hgb

Die Antwort des Baureferats: Die neu geschaffene Grünfläche mit 10,7 Hektar entspricht einer Grünanlage der Kategorie III. Die Kriterien für eine öffentliche Toilette sind erfüllt. Es können aber nur 29 Anlagen realisiert werden. Für weitere Standorte sind wegen der aktuellen Haushaltslage keine Mittel vorhanden.

Dennoch gibt es zumindest ein wenig Hoffnung: „Sobald eine Abmeldung im Haushalt möglich ist, kann eine Realisierung einer Toilettenanlage im Klimapark weiter verfolgt werden,“ heißt es zum Abschluss des Schreibens aus der Behörde.

Was bedeutet Grünanlage Kategorie III? Die Einwohnerdichte in einem 1000-Meter-Einzugsbe­reich muss mindestens 25 000 und die Zahl an Kinder und Jugendlichen mindestens 3750.