Elektrastr.: „Altglascontainer verlegen“

Lautes Scheppern durch eingeworfene Flaschen, wild abgestellte Müllbeutel, Glassplitter ringsum, knöcheltiefer Matsch – Wertstoffcontainer sind ein steter Quell für Ärger und Beschwerden. Jüngster Fall in Bogenhausen, mit dem sich die Mitglieder des Bezirksausschusses zu befassen hatten: die „Insel“ an der Elektrastraße im Arabellapark unweit des Wilhelm-Hausenstein-Gymna­siums. Ein Bürger forderte die Verlegung der Kästen für Glas.

Der Antragssteller: „Ich wohne seit fünf Jahren in der Elektrastraße. Meine Wohnung ist direkt zur Straße ausgerichtet. Die Altglas-Container werden intensiv genutzt, an Samstagen nahezu im Halbstundentakt. Und häufig auch an Sonntagen, obwohl sonntags kein Altglas eingeworfen werden sollte. Der Lärm beim Einwurf ist scheppernden laut, mindert wesentlich die Erholungsquali­tät an Wochenenden. Etliche Bewohner arbeiten in Krankenhäusern im Schichtdienst, sie ruhen nach einer Nachtschicht tagsüber; für sie ist der Lärm besonders störend.“

Und weiter: „Die Bewohner meines Wohnhauses nutzen die Altglas-Container selbst nicht, denn im Keller des Gebäudes befinden sich Sammelbehälter. Mir ist bewusst, dass Lärm zum Großstadt­leben gehört und sich an einem neuen Standort für die Container andere Anwohner durch den Lärm belästigt fühlen könnten. Doch ich finde, dass in einem Stadtteil auch Lärmbelästigung unter den Anwohnern >gerecht verteilt< und nach mehr als fünf Jahren ein neuer Ort für die Behälter gefunden werden kann. Im Arabellapark gibt es sicherlich Orte, an denen nicht so viele Anwohner wie in einem Hochhaus betroffen sind.


Die Verlegung der Altglascontainer an der Elektrastraße beim Gymnasium – das forderte im Bezirksausschuss ein Anwohner wegen der Lärmbelästigung. Er verlangte eine „gerechte Verteilung“ der Belästigungen.     Foto: hgb

Ob der Argumente waren einige Lokalpolitiker doch ein wenig erstaunt. Gäbe es flächendeckend Unterflurcontainer in München, würde ein solches Problem erst gar nicht entstehen, wandte ein Vertreter der CSU-Fraktion ein. Wie’s geht können die Verantwortlichen des Kommunalreferats / Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) quasi vor der Haustür besichtigen, etwa in den Gemein­den Kirchheim und Haar. Dort gibt’s seit Jahren Boxen im Boden.

Der Beschluss des Kommunalparlaments: Der AWM wird gebeten, „möglichst geräuschiso­lierte Container aufzustellen und dem Bezirksausschuss mitzuteilen, ob es neue Modelle gibt, die zusätzlich den Lärm beim Einwurf verringern.“ Zudem soll der Antragsteller doch einen alternati­ven Standortvorschlag machen.

Nebenbei bemerkt: Der Beschwerdeführer sollte es schätzen, dass es in seinem Wohngebäude Behälter für Altglas im Keller gibt. Das ist in den Häusern entlang der Elektrastraße nämlich der Ausnahmefall. Und offensichtlich kennt sich der Anwohner nach fünf Jahren im Arabellapark noch nicht richtig aus. Dort gibt es nämlich mehrere Wertstoffinseln. Wird spannend, ob ein Alternativ­standort, auch und vor allem unter dem Aspekt >Lärm gerecht verteilen<, gemeldet wird.