04. November 2021

Polizei: Jeder 2. Unfallverletzte ist ein Radler

Erfreulich: Die Zahl der Verkehrsunfälle in Bogenhausen sank in den vergangenen zwölf Mo­naten (12. 10. 2020 bis 12. 10. 2021) um rund fünf Prozent auf 2265 (110 weniger im Vorjahres­vergleich). „Auch wenn die Corona bedingte Ausgangsbeschränkung sich hier sicherlich positiv aus­gewirkt hat, bleibt die Unfallhäufigkeit, gemessen an der Fläche des 13. Stadtbezirks, bereits seit Jahren auf einem gleichbleibenden, niedrigen Niveau“, konstatierte Polizeidirektorin Andrea Ort­mayr, Leiterin der Inspektion (PI) 22, bei der Bürgerversammlung.

Bei den Unfällen wurden 258 Personen (minus 48 Personen weniger, kein tödlicher Unfall) verletzt. Von diesen waren 126 (2019: 158) als Radfahrer unterwegs. So ist – nach wie vor – jeder zweite verletzte Verkehrsteilnehmer ein Radfahrer!

Radler trugen bei ungefähr der Hälfte aller Radunfälle in München die Hauptschuld. Hauptsäch­lich wurde die Vorfahrt missachtet, waren die Radfahrer als Geisterradler unterwegs, fuhren entge­gen der Fahrtrichtung oder ignorierten rote Ampeln. Wenn Auto- oder deren Beifahrer schuld waren, wurden häufig von hinten kommende Radfahrer beim Öffnen der Fahrzeugtür übersehen oder in gleicher Richtung fahrende Radler beim Rechtsabbiegen nicht wahrgenommen.

„Radfahrer absteigen“ – deutlich ausgeschildert sind die Zufahrten am Oberföhringer Wehr, doch fast kein Radler kümmert sich drum. Unfälle sind programmiert. Foto: hgb

Ortmayr zu den Schulwegunfällen: „Trotz ständiger Überprüfungen, Überwachungen und dem gro­ßen Engagement der Schulweghelfer und -lotsen – ihnen gebührt unser Dank – hatten wir 2020 drei Schulwegunfälle, bei denen drei Kinder glücklicherweise nur leicht verletzt wurden.

20 500 (2019: 19 500) Verkehrsteilnehmer wurden von den Beamten der Polizeiinspektion 22 be­anstandet, lies Knöllchen ausgestellt. Im Visier waren vor allem Verstöße gegen Tempogebote und Gurtanlegepflicht, verbotenes Telefonieren am Steuer und auch die im Fachjargon so bezeichnete „ungesicherte Beförderung von Kindern“. 160 (116) Personen wurden beim Fahren unter Alkohol­einfluss registriert, 67 (63) Verkehrsteilnehmer waren waren „high“, saßen unter Drogeneinfluss am Steuer.