Geplant war ursprünglich ein Wohngebäude auf dem Grundstück an der Eugen-Jochum-Straße im neuen Stadtteilquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße. Nun wird daraus ein bautechnisch und optisch ausgezeichnet gelöstes Pflegeheim mit Seniorenwohnen, Begegnungsstätte und Synagoge. Bauherrin der Einrichtung mit 108 Pflegeplätzen ist die Israelitische Kultusgemeinde München (IKG). Die Mitglieder des Untergremiums Planung im Bezirksausschuss billigten bei einer Gegenstimme das Projekt.

Da das Haus ein wenig größer wird als der zunächst vorgesehene Wohnblock – nunmehr Erdge­schoss (E) mit fünf Stockwerken, wobei die oberste Etage zurückversetzt ist –, wurde die Ansichten der Lokalpolitiker zum Vorbescheid des Planungsreferats wegen der Abweichung vom Bebauungs­plan gehört. Zuvor waren E plus vier Stockwerke geplant. Bei dieser Größe wären aber nur etwa 70 Pflegeplätze und ein „öffentlicher Bereich“ mit Erdgeschoß mit rund 350 Quadratmeter möglich gewesen – ein Unterfangen ob eines Kosten deckenden Betriebs.

Zum besseren Vergleich mit der neuen Planung: das ursprünglich vorgesehene Wohngebäude mit Erdgeschoss und vier Stockwerken.   Foto: hgb
Zum besseren Vergleich mit der neuen Planung: das ursprünglich vorgesehene Wohngebäude mit Erdgeschoss und vier Stockwerken. Foto: hgb

„Die nunmehr vorgesehenen Pflegeplätze entsprechen der kritischen Größe einer derartigen Ein­richtung“, erläuterte und betonte Architektin und Stadtplanerin Rena Wandel-Hoefer bei der Vorstel­lung des Vorhabens. Sie gab den Kommunalpolitikern und Besuchern der Tagung zu verstehen, dass die Umplanung sehr teuer gewesen ist. Doch das Geld ist offensichtlich gut investiert.

Die 108 Plätze – sämtlich Einzelzimmer mit separaten Sanitärbereich, wobei eine Verbindung zweier Räume beispielsweise für Ehepaare im Eingangsbereich möglich ist – stehen laut Geschäftsführerin Brigitte Meier, ehemals Sozialreferentin der Stadt München, nicht nur Mitgliedern der Kultusgemeinde sondern allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Das gilt auch für die als „öffentlicher Bereich“ im Erdgeschoß bezeichneten Flächen, und zwar gleich ob die Personen bereits Senioren sind oder nicht. Vorgesehen sind auf 1000 Quadratmetern – also fast drei Mal so groß wie ursprünglich möglich gewesen wäre – mannigfaltige Einrichtungen wie ein großzügiges, lang gestrecktes Foyer mit Concierge-Stelle auch für Auskünfte, eine Bibliothek, Räume für Kurse, Musik und Gymnastik, für Fußpflege, Friseur und Physiotherapie, ein ärztlicher Untersuchungsraum, ein kleines Restaurant, und ein Café mit Kiosk und Wintergarten, zwei Innenhöfe und ein kleine Synagoge mit Dachgalerie in hinteren Bereich.

Das Zeitfenster für die Realisierung bezeichnete ein Mitglied des Bezirksausschusses als „sport­liches Ziel“. Denn der Baubeginn ist im vierten Quartal 2018 geplant, der Bezug im ersten Quartal.