24. Juni 2019

Der Rosenkavalierplatz, der knapp 500 Meter lange Abschnitt im Arabellapark zwischen Elektra- und Arabellastraße, ist seit Oktober 2015 eine Einfahrtstraße, in der auch heute noch immer wieder Geisterfahrer unterwegs sind. Im Mai 2017 – die Probephase war abgeschlossen – hatten die Mitglieder des Bezirksausschusses einem Umbau zugestimmt. Aber wann wird der Rückbau der Mittelinsel am Fußgängerübergang und die beschlossene, von der Stadt zugesagte Verschmäle­rung der Fahrbahn samt Schaffung von zusätzlichen Stellmöglichkeiten endlich ausgeführt?

Auf eine Nachfrage des Kommunalparlaments vom Februar reagierte jetzt das Baureferat. „Nach dem Beschluss wurden im Referat die notwendigen Projektschritte eingeleitet. Dazu war eine Pro­jektgründung zur Sicherstellung der Finanzierung erforderlich. Im Anschluss wurde die Bestands­vermessung durchgeführt, die Entwurfsplanung ausgearbeitet und mittels Spartenverfahren die betroffenen Dienststellen mit eingebunden. Die Entwurfsplanung ist in Kürze abgeschlossen.“

Weiter heißt es in dem Schreiben: „Die Projektplangenehmigung werden wir dem Bezirksausschuss im Herbst 2019 vorlegen, so dass die Vorbereitung für die Vergabe der Bauausführung und die erforderlichen Baumfällungen im Winter 2019 erfolgen können. Der Umbau soll dann 2020 durch­geführt werden.“ Und: „Ergänzend können wir mitteilen, dass im Umfeld der Querung bereits Anfang diesen Jahres E-Ladesäulen umgesetzt wurden – am Rosenkavalierplatz / Ecke Arabella­straße.“

Die Mittelinsel mit zwei „dünnen“ Bäumen und Lampenmasten in der seit Oktober 2015 bestehenden Einfahrtstraße Rosenkavalierplatz im Arabellapark wird entfernt und die Fahrbahn verschmälert. Die bestehende Gabelung der Fahrbahn wird somit aufgehoben. Foto: hgb

Was sieht der Umbau vor? Die Mittelinsel mit zwei „dünnen“ Bäumen und Lampenmasten wird ent­fernt und die Fahrbahn verschmälert. Fünf weitere, so genannte untermassige Bäume (Stammum­fang auf einem Meter Höhe unter 80 Zentimeter), die direkt am Straßenrand auf der Seite des Rewe-Markts stehen und die sich stark zur Fahrbahn neigen, werden gefällt.

Diese „kleinen“ Bäume waren laut Experten im Wachstum „erheblich eingeschränkt“ durch die großen Bäume entlang des Gehwegs. Nach Entfernung der fünf Stämme werden 16 zusätzliche Senkrechtstellplätze – jeweils acht vor und hinter dem künftig kürzeren Zebrastreifen – angelegt.“

Der Umbau ist dringend. Denn Personen, die nach dem Einkaufen mit dem Auto starten, Zulieferer oder Handwerker – tagtäglich wird mehrfach gegen die Einbahnrichtung gefahren, gefährden Geis­terfahrer Radler (sie dürfen in die Gegenrichtung radeln) und die Fahrbahn auf dem Zebrastreifen überquerende Fußgänger. Oft biegen Autofahrer aus einem Parkplatz etwa 25 Meter vor der Ecke Elektrastraße falsch aus. Es ist halt offensichtlich bequemer als um den Block zu fahren.

Im Zentrum einen Fußgängerbereich schaffen – das hatte vor zwei Jahren ein Anwohner angeregt. Doch die Lokalpolitiker hatten seinerzeit die Idee abgelehnt. Der Mann hatte argumentiert: „Die Umwandlung in eine Einbahnstraße hat nicht den gewünschten Effekt einer Verkehrsberuhigung gebracht. Wenn man hier wirklich etwas erreichen will, muss die absolut unnötige Durchfahrt in dem Bereich zwischen der Ein- und Ausfahrt des Parkhauses und der Kreuzung Elektrastraße komplett unterbunden und als Fußgängerbereich mit einer Fahrradfurt ausgewiesen werden. Mit der daraus resultierenden Auflösung von Parkplätzen erzielt man zusätzlich den Effekt, dass die Parkhäuser verstärkt genutzt werden müssen.“ Dazu muss angemerkt werden: Eine Sperre wäre erst rund 25 Meter nach der Elektrastraße wegen der Zufahrt zu besagten Geschäftsstellplätzen möglich.

Martin Tscheu, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Kommunalparlament, hatte zu dem Vorschlag seinerzeit gemeint: „Eine Fußgängerzone – dann haben wir dort das totale Chaos.“