Ein Haus voller Historie ist dem Erdboden gleich gemacht: die Delpstraße 12, die ehemalige Villa von Eva Braun, der heimlichen Geliebten und späteren Ehefrau von Adolf Hitler. Der Bezirksaus­schuss (BA) hatte im Frühjahr die Denkmalschutzbehörde gebeten, vor Genehmigung eines Bau­antrags zu prüfen, „ob eine Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste möglich ist.“ Doch das Haus war durch und durch marode.

Demnächst wird auf dem Sahnegrundstück in Altbogenhausen ein Einfamilienhaus mit Doppelgara­ge gebaut. Dem vom Planungsreferat präsentierten Vorhaben hatten die Mitglieder des Kommunal­parlaments bei ihrer Tagung im August unter der Vorgabe zugestimmt, dass die Denkmaleigen­schaft der Villa zuvor geklärt ist. Bauherr des neuen Hauses ist laut Unterlagen der Lokalbau­kommission Dirk Ippen, Verleger zweier Münchner Tageszeitungen.

Stück um Stück wurde die Villa in Altbogenhausen, in der einst Hitlers Geliebte Eva Braun gewohnt hatte, dem Erdboden gleich gemacht.
Stück um Stück wurde die Villa in Altbogenhausen, in der einst Hitlers Geliebte Eva Braun gewohnt hatte, dem Erdboden gleich gemacht.

Die kleine Villa am Rand des Böhmerwaldplatzes firmierte einst unter der Adresse Wasserburger Straße. In Gedenken an Pater Alfred Delp, erbitterter Widerstandskämpfer während der Zeit des Nationalsozialismus, wurde die Straße 1955 in Delpstraße umbenannt.

Das ruhig gelegene Anwe­sen mit historischer Bedeutung im noblen Viertel war lange Zeit leer gestanden, ehe es an einen Immobilienmakler verkauft worden war.

Hitler hatte einst seinen Fotografen Heinrich Hoffmann beauftragt, die Villa – Preis 30 000 Reichs­mark zu kaufen. Später hatte dann der Führer das Schmuckstück seiner Geliebten geschenkt.