Happy End einer schier unendlichen Geschichte dank der Hartnäckigkeit der Mitglieder des Bezirksausschusses, allen voran CSU-Vertreter Peter Reinhardt: An der Ecke Richard-Strauss-/Lisztstraße wurde ein ampelgesteuerter Übergang für Fußgänger eingerichtet und jetzt in Betrieb genommen. Endlich können Anlieger, vor allem Kinder, Senioren und Eltern mit Kinderwagen, gefahrlos die gegenüberliegenden Geschäfte erreichen.
In Folge der zunehmenden Staus im Richard-Strauss-Tunnel, der im Juli 2009 für den Verkehr freigegeben worden war, wichen immer mehr Autofahrer auf die verschmälerte Richard-Strauss-Straße aus. Das Queren der Fahrbahn wurde dadurch für Fußgänger immer gefährlicher. Zahlreiche Anwohner baten und forderten erfolglos einen Zebrastreifen.
Vor fast fünf Jahren nahmen sich dann die Lokalpolitiker der Sache an. In einem wohl beispiellosen Hin und Her zwischen dem Kommunalparlament und den Referaten wurde der Antrag für einen wie auch immer gestalteten, sicheren Übergang seitens der Stadt abgelehnt. Reinhardt hatte wiederholt argumentiert: „Die Planungsfehler müssen behoben und auf Höhe der Lisztstraße wenn schon kein ampelgesteuerter so zumindest ein gesicherter Übergang angelegt werden. Die Straße ist dort, beim Supermarkt, breit genug, dass auch eine Mittelinsel installiert werden kann“.
Dazu – beispielsweise – das Baureferat in einer Antwort an das Stadtteilgremium: „Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat den Antrag am 7. Dezember 2011 behandelt. Es besteht derzeit kein Bedarf für eine Lichtsignalanlage“. Aber: „Der Bau einer Lichtsignalanlage wurde für das stadtweite Bewertungsverfahren vorgemerkt“. Weiter hieß es: „Für die Anlage einer Mittelinsel wäre die Oberfläche der Richard-Strauss-Straße mit erheblichem Aufwand umzubauen.“ Und laut Verkehrsbehörde bestünden „keine Defizite hinsichtlich der Verkehrssicherheit“. Ein objektiver oder gar dringlicher Bedarf bestehe nicht.
Zur Problematik hatte das KVR seinerzeit noch ausgeführt: „Es gilt zunächst die Auswirkung des Umbaus Isarring/Ifflandstraße abzuwarten. Durch den dann zu erwartenden geringeren Verkehrsdruck im Bereich der Richard-Strauss-Straße müsste sich die Situation an den heutigen Problemstellen entspannen.“
Weiter wurde angemerkt: „Die Dimensionierung der Richard-Strauss-Straße erfolgte auf Grund eines Verkehrsgutachtens, das nach der Tunneleröffnung für die morgendliche Hauptverkehrszeit auf Höhe der Mühlbaurstraße eine Belastung von 200 Kfz/pro Stunde in Richtung Norden und von 310 Kfz/pro Stunde in Richtung Süden prognostizierte.“
Spät, aber nicht zu spät hatten die KVR-Fachleute dann erkannt: „Diese Verkehrsbelastungen auf der Richard-Strauss-Straße werden inzwischen häufig um ein Vielfaches überschritten.“
Dies hat ganz offensichtlich bewirkt, dass das KVR seine ablehnende Haltung revidierte. Im November vergangenen Jahres wurde der Bezirksausschuss schriftlich unterrichtet, dass das KVR das Baureferat beauftragt hat, eine so genannte „Fußgängerschutzanlage“ einzurichten. So wird im Fachjargon ein ampelgesteuerter Übergang für Fußgänger bezeichnet.
In der Mitteilung steht wörtlich: „Da die geltenden Vorschriften einen Zebrastreifen an dieser Stelle nicht zulassen, eine Mittelinsel nur mit erheblichen Umbaumaßnahmen und Kosten verbunden ist, haben wir uns als Überquerungsmöglichkeit für eine Fußgängerschutzanlage auf Höhe der Lisztstraße entschlossen. Mit der Planung wird nun begonnen. Bis zur baulichen Realisierung bitten wir um Geduld.“
Geduld war tatsächlich angesagt. Zwölf Monate und ein paar Tage später wurde die Ampelanlage freigeschaltet.