„Einbau einer beweglichen Wand zwischen dem Andachts- und dem danebenliegenden Konferenz­raum, um den viel zu klein dimensionierten Andachtsraum bei Bedarf vergrößern zu können“. Die­sen gemeinsam von den Fraktionen der CSU und den Grünen vor vier Monaten im Bezirksaus­schuss gestellten Antrag – mit zwei Ergänzungen – für das Seniorenhaus an der Effnerstraße (MünchenStift) hat das Sozialreferat abgelehnt. Die Ablehnung akzeptierten jetzt die Mitglieder des Stadtteilgremiums – erstaunlicherweise – ohne jeglichen Widerspruch.

In der Begründung des von dem Quartett Dorothea Grichtmaier mit Xaver Finkenzeller (beide CSU) und Paula Sippl mit Andreas Baier (beide Grüne) eingebrachten und einhellig verabschiedeten Vor­stoßes wurde seinerzeit angeführt:

„Der erst auf massives Drängen des Bezirksausschusses überhaupt realisierte Andachtsraum stellt sich in der Praxis als viel zu klein dar (knapp 40 Quadratmeter). Das insbesondere bei der wöchent­lich am Freitagnachmittag abgehaltenen Messe, zu der Bewohner des Hauses (meist zwischen 30 und 40, manchmal sogar mehr) teilweise mit dem Krankenbett gebracht werden. Darüber hinaus kommt die Mehrzahl der Leute in ihren Rollstühlen. Durch den Austausch der gemauerten Wand zum angrenzenden Konferenzraum durch eine bewegliche Wand, die bei Bedarf zu öffnen ist, könnte hier Abhilfe geschaffen werden.“

Im Antwortschreiben an das Kommunalparlament, gezeichnet von Behördenleiterin Brigitte Meier, heißt es: „Die MünchenStift GmbH teilte mit, dass seinerzeit das Raumprogramm für das Haus abgestimmt wurde und dem Andachtsraum bereits die größtmögliche Fläche eingeräumt wurde. Sie sieht den Bedarf für einen größeren Raum nicht in dem Maße, dass dies die Ausgaben für einen Umbau der Wand rechtfertigen würde.“ Wie hoch die „Ausgaben“ in etwa wären, da wurde aber nicht erwähnt.

Einen größeren Andachtsraum im Seniorenhaus an der Effnerstraße der städtischen Gesellschaft MünchenStift haben die Mitglieder des Bezirksausschusses gefordert. Der Vorstoß wurde aber ab-gelehnt, die Anlehnung von den Lokalpolitikern kommentarlos hingenommen.
Einen größeren Andachtsraum im Seniorenhaus an der Effnerstraße der städtischen Gesellschaft MünchenStift haben die Mitglieder des Bezirksausschusses gefordert. Der Vorstoß wurde aber ab-gelehnt, die Anlehnung von den Lokalpolitikern kommentarlos hingenommen.

Zur ersten Ergänzung im Antrag – „Ausstattung des vergrößerten Raums mit einer zwingend erfor­derlichen Klimaanlage“ – wird von Meier angeführt:

„Dem darf die Gesellschaft von vornherein nicht nachkommen.

Sie muss laut Erbbaurechtsvertrag, auf dessen Grundlage ihr das Grundstück von der Stadt überlassen wurde, uneingeschränkt den ökologischen Kriterienkatalog Münchens beach­ten.

Klimaanlagen zur Konditionierung der Raumluft widersprechen den geltenden Standards.“

Bei einer Besprechung vor der Antragsstellung mit Mitgliedern des Unterausschusses Bildung/ Kultur/Sport/Soziales hatte Effnerhaus-Leiterin Barbara Mooser erklärt, dass laut MünchenStift-Chef Siegfried Benker, zuvor 16 Jahre Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, das Nebenzimmer durchgehend für Besprechungen zur Verfügung stehen müsse.

Das brachte die beiden Lokalpolitikerinnen Brigitte Stengel (CSU) und Angela Brändle (SPD) auf die Idee zur zweiten Ergänzung: „Sollten die im Antrag formulierten Maßnahmen nicht realisiert werden können, wird beantragt, innerhalb des Hauses an der Effnerstraße einen anderen Raum zur Verfügung zu stellen, der diese Kriterien erfüllt.“ Dazu hatte Petra Cockrell (CSU) im Gremium erklärt, dass die Bedürfnisse der Bewohner über denen der Raumvermietung zu stehen haben, schließlich gehe es nur um einen Nachmittag.

Auf diesen Zusatz, der der städtischen Gesellschaft ja entgegenkommt, wird in der Erklärung der MünchenStifts / des Sozialreferats aber mit keinem einzigen Wort eingegangen.

Einzig ein erneuter Antrag im Kommunalparlament mit just dieser zweiten Ergänzung könnte – wohlgemerkt könnte – zu einer Lösung zum Wohle der Senioren führen. Vorausgesetzt, München­Stift-Geschäftsführer Benker sieht die Notwendigkeit dieser Maßnahme ein. Respektive die Verwal­tung im Rathaus schafft es, Benker zu überzeugen.