Es sind meist Kleinigkeiten, die das Leben lebenswert machen. So auch in Bogenhausen. Das wurde einmal mehr klar bei der Bürgerversammlung, zu der fast 500 Personen in das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium gekommen waren. Anträge unter den Aspekten Alltag & Leben:
• Wertstoffinseln „Die Löcher an den Behältern zum Einwurf von Altglas und Kunststoffgegenständen sind zu klein. Nicht zuletzt deswegen ist oft Abfall rund um die Container verstreut, sind die Wertstoffinseln häufig total verdreckt. Kann man die Löcher nicht wie in Rosenheim größer machen?“ Die Einwurfschächte einfach vergrößern – das ist wohl schwierig. Überprüfter Fakt ist: Die Stadtwerke Rosenheim haben neben den herkömmlichen beigen Boxen neue, graue Container aufgestellt. Der Einwurf für Altpapier ist rechteckig, circa 60 Zentimeter breit, der für Glas rund, etwa in der Größe eines Fußballs. Gleichwohl: Auch in Rosenheim liegt vielerorts der Müll verstreut um die Kästen herum.
• Müllsammel-Aktion Clevere Idee zweier Schülerinnen des Mädchengymnasiums Max-Josef-Stift an der Mühlbaurstraße: Im Rahmen eines Umweltprojekts findet am Samstag, 25. November, 10 bis 12 Uhr, eine Müllsammel-Aktion statt. „Wir suchen noch Helfer, Sie können sich in Listen eintragen, wir treffen uns am Eingang der Schule“, so eines der Mädchen. Die Bürger waren begeistert, applaudierten. Hoffentlich folgen viele dem Aufruf.
• Laubbläser „In Wohngebieten Laubbläser, die mit einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, verpesten die Luft, verursachen Lärm. Das muss verboten werden.“ Dieses Ansinnen wurde nahezu einstimmig verabschiedet. Doch, so die Vertreterin des Klima- und Umweltreferats: „Schon vor vier Jahren wurde ein gleich lautender Antrag gestellt. Für ein Verbot gibt es keine Rechtsgrundlage, nur die Betriebszeiten können eingeschränkt werden.“
• Flüchtlingsunterkünfte „Keine weiteren Flüchtlingsunterkünfte in Johanneskirchen, gleichmäßige Verteilung der Geflüchteten in München.“ Dieser Antrag eines Vertreters des Integrationsbündnisses Johanneskirchen wurde mit großer Mehrheit bewilligt. Der Mann erläuterte: „In Alt-Johanneskirchen wohnen 3125 Menschen. Im Ankerzentrum sind etwa 420 Personen untergebracht, an zwei neuen Standorten hier sollen rund 600 weitere Flüchtlinge dazukommen. In der Summe also mehr als 1000. Dieser Wert ist deutschlandweit wohl nicht zu toppen. In diesem Rahmen ist Integration nicht möglich. Auf 100 Einwohner in Bogenhausen kommen etwa 3,5 Flüchtlinge. In ganz Johanneskirchen wären es dann 29 pro 100 Bürger.
Antwort von Gerhard Meyer, Leiter des Sozialreferats: „Eine gleichmäßige Verteilung der Geflüchteten in der Stadt scheitert an den räumlichen Möglichkeiten. Zu den Einrichtungen in Johanneskirchen gibt es noch keinen Finanzierungs- und Umsetzungsbeschluss. Zur Sache findet demnächst eine Sondersitzung des Bezirksausschusses statt.“
• Bäume „Gefällte Bäume müssen an derselben Stelle ersetzt werden!“ Klare Forderung einer Frau. Denn: Auf Höhe der Oberföhringer Straße 3 war ein Auto gegen den Baum geprallt, der dann gefällt wurde. Ersatz – Fehlanzeige! Ebenso wurde bei der Kirche St. Lorenz ein Baum umgeholzt. Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit gutgeheißen.
• Sportplatz Ruth-Drexel-Schule im Prinz-Eugen-Park Die „wilde“ Nutzung des Areals verbunden mit Lärm und auch Beschädigungen hält weiter an – trotz des inzwischen erhöhten Gitterzauns. Denn der Zaun, so eine Anwohnerin, „wurde nur zum Teil erhöht“. Die „Lücke“ schließen – allseits Zustimmung im Sportsaal.
• Böhmerwaldplatz Gerade in dieser Jahreszeit ist es abends rund um den U-Bahn-Ein- und -ausgang dunkel. Wer beispielsweise das Schloss an seinem Fahrrad öffnen will, stochert ab und an deshalb mit dem Schlüssel herum. Der Antrag dazu: Die Fahrradabstellplätze mit einem Solarpanel zwecks Beleuchtung ausstatten. Fast einhellige Zustimmung!