Seit Jahren versuche ich zu erwirken, dass der Mülleimer an der Bushaltestelle Rümelinstraße getauscht wird. Immer werde ich getröstet mit der Aussage, wir schicken öfters jemanden vorbei, der den Eimer leert.“ Mit dieser Angabe wandte sich jüngst ein Bürger an den Bezirksausschuss. Seit Jahren? Mülleimer? Richtig – erstmals im Mai 2017!

Rückblick – Mai 2017. Der Bürger schreibt: „Nach Feiern (Anm. d., Red.: an der Isar und im Bereich des Oberföhringer Wehrs) nehmen viele Jugendliche ihren Abfall mit und werfen ihn in den Abfalleimer an der Bushaltestelle an der Rümelinstraße. Es ist ja toll, dass die jungen Leute ihren Müll nicht einfach liegen lassen, aber der Behälter ist dann immer übervoll. Die Krähen freuen sich, zupfen alles heraus und verteilen es. Wäre es nun eine große Tonne, die nach oben hin zugeht, wie an allen anderen Haltestellen, könnten die Vögel das nicht mehr tun und der Haltestellenbereich wäre nicht mehr so zugemüllt“, argumentiert der Mann und schließt: „Es wäre schön, wenn sie sich dieses Jahr doch des Problems annehmen könnten“.

Einblick – Dezember 2023. Offensichtlich derselbe Bürger schreibt: „Wo ist da der Kosten-Nutzen-Aufwand? An allen anderen Haltestellen der Mauerkircherstraße entlang stehen Mülleimer, die nach oben nur eine kleine Öffnung haben und somit tiersicher sind (Anm. d. Red.: nur an jenen mit einem Wartehäuschen). So nah an der Isar leben viele Tiere, die sich am Mülleimer an der Rümelinstraße >bedienen<. Im Frühjahr und im Sommer ist es besonders schlimm, da der Müll der Menschen, die an der Isar grillen, dort entsorgt wird. Aber auch sonst ist die Bushaltestelle meist total vermüllt, „so der Mann und schließt: „Ich hoffe, dass sich dieses Problems endlich angenommen wird.“

                                                                     *

Antrag und Beschluss – September 2023: Offene Abfallbehälter gegen krähensichere Modelle austauschen – das hat das Kommunalparlament auf Anregung eines Bürgers beschlossen.

Anm. d. Red: Auch in Sendling wurde das bei einmal bei einer Bürgerversammlung verlangt. Dazu hatte ein Vertreter des Baureferats / Gartenbau erklärt, dass man mit derartigen Einrichtungen keine gute Erfahrung gemacht habe. Die >Schutzkappen< würden oft beschädigt, die Deckel seinen oft halb geöffnet durch eingeklemmte Abfälle, die Griffe seien oft verschmutzt. Außerdem müsse man zum Öffnen immer eine freie Hand haben. Wenn das nicht der Fall ist, würden die Abfälle einfach neben den Behälter geworfen oder auf dem Deckel gelagert.

Die Antwort des Baureferats auf die Bogenhauser Forderung: „Der Stadtrat hat das Referat per Beschluss im Januar 2018 beauftragt, Abfallbehälter in Parks – wo ein Krähenproblem bekannt ist – sukzessive gegen krähensichere Modelle auszutauschen. Diese verfügen über eine verkleinerte Einwurföffnung, wodurch die Krähen deutlich schwerer an den Müll gelangen. So werden aus den verfügbaren Mitteln stadtweit jährlich mehrere hundert alte Behälter ersetzt. In neuen Parks werden ausschließlich die krähensicheren Modelle verwendet.“

Und weiter: „In Bogenhausen sind nach unserer Einschätzung besonders die Grünanlage an der Kolberger Straße und die Herzog-Albrecht-Anlage betroffen, in denen Krähen Müll aus Abfallbehältern in den Grünanlagen verteilen. Die dort vorhandenen älteren Abfallbehälter werden 2024 gegen ein krähensicheres Modell ersetzt. Der Austausch in den weiteren Grünanlagen wird sukzessive in den Folgejahren, in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln, fortgesetzt.“

                                                                               *

Hinweise „deutlich schwerer“ und „verkleinerte Einwurföffnung“: Die dunkelgrauen Behälter haben einen knapp 20 Zentimeter breiten, ringförmigen Einwurf an einen fest verankerten Deckel. Die Maßnahme wirkt – aber nur kurz! Sind die runden Tonnen erstmal in etwa drei Viertel voll, haben die Krähen erneut leichtes Spiel. Gewitzt und geduldig warten sie nämlich, bis der Abfall sichtbar ist, machen dann einen langen Hals und picken Brot, Pommes und Pizza heraus.

                                                                               *

Zu den angeführten krähensicheren Mülleimern stellte die CSU-Fraktion im Rathaus Anfang November einen Antrag: Die Verwaltung berichtet dem Stadtrat, ob die sukzessive Umrüstung auf krähensichere Mülleimer in betroffenen öffentlichen Grünflächen erfolgreich war und ob das durch die Krähen hervorgerufene Müllproblem damit eingedämmt werden konnte. Sollte dies nicht der Fall sein, soll geprüft werden, ob Abfalleimer mit einem geschlossenen Deckel und einer kleinen Öffnung an der Seite Abhilfe schaffen können.

                                                                               *

Was krähensicher ist und damit anhaltend eine saubere Umgebung bedeutet, das beweist die „Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“, eine Behörde des Freistaats, zum Beispiel in den Maximiliansanlagen rund um den Friedensengel. Dort gibt’s schon lange grün lackierte Mülleimer mit einem stabilen Gitterdeckel samt Griff zum Öffnen –mustergültig, kein Fressen für die Krähen. Rundum alles sauber! Das sollten sich die Zuständigen im Baureferat /Gartenbau mal anschauen!

Bushaltestelle an der Rümelinstraße – mal Müll mit Laub vermischt, mal einigermaßen sauber. Fotos: BA-Antrag / hgb
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Deckel.jpg

Gitterdeckel mit Griff zum Öffnen – die von der „Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“ in den Maximiliansanlagen angebrachten Mülleimer sind „krähensicher“. Die grauen Behälter (kl. Bild) der Stadt München hingegen nicht.    Fotos: ikb