Man kennt es von fast allen Münchner Grünanlagen: verstreuter Unrat rund um die Mülleimer.
Meist wurde der Abfall aber nicht einfach achtlos weggeworfen, vielmehr waren Krähen am Werk.
Krähen sind schlau. Sie plündern mit ihren langen Schnäbeln – zum allgemeinen Verdruss – auf der
Suche nach Futter mit Vorliebe Abfallbehälter in Parks und an Kinderspielplätzen. Wegen dieses
Umstands wandte sich jetzt (wieder) ein Bürger an den Bezirksausschuss.


„Es ist mir ein Anliegen, die Müllsituation in den Grünflächen in Bogenhausen zu verbessern. Ich
verbringe viel Zeit mit den Kindern draußen, am Thomas-Mann-Spielplatz, am Spielplatz vor der
Gebeleschule, am Spielplatz im Herzogpark,“ so der Mann in seiner E-Mail.


Und weiter: „Überall sind ausschließlich offene Mülleimer angebracht; die Krähen picken den Müll
heraus und verteilen ihn. Das ist auf Spielplätzen auch ein Sicherheitsthema für kleine Kinder, aber
auch einfach unschön. Es sind hier natürlich auch gedankenlose Menschen involviert, die Sachen
einfach wegwerfen. Ich sammle immer wieder mit meinen Kindern und Freunden Müll ein. Könnte
man Mülleimer anbringen, die eine enge offene Abdeckung haben, durch die die Vögel nicht an die
Abfälle gelangen, Spaziergänger aber dennoch die Möglichkeit hätten, Kleinmüll einzuwerfen?“
Diese Art Mini-Müll-Container stellt die Stadt bereits auf, sie sind aber nicht der Weisheit
letzter Schluss.


Was „krähensicher“ ist und damit anhaltend eine saubere Umgebung bedeutet, das beweist
die „Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“, kurz die Bayerische
Schlösserverwaltung, in den Maximiliansanlagen rund um den Friedensengel. In den durch die
Verwaltung des Englischen Gartens betreuten Anlagen gibt’s schon seit Jahren grüne lackierte
Mülleimer mit einem stabilen Gitterdeckel samt Griff zum Öffnen – krähensicher, mustergültig.


Und die Stadt München? Die hatte einst wegen der Plage dunkelgraue Behälter installiert, die in
etwa zehn Zentimetern Höhe über der Öffnung einen fest verankerten Deckel haben. Doch die
Raben machten einfach einen langen Hals, angelten Pommes und andere Schmankerl heraus.

Die Deckel der Müllkörbe in den Maximiliansanlagen (Bild li. oben) – zuständig ist die Bayerische
Schlösserverwaltung – können Krähen nicht anheben. Es sind einfache Modelle, sie sind aber im
Gegensatz zu den städtischen Müllkübeln – ob nun mit kleiner runder Öffnung oder „Schirm“
–krähensicher. Fotos: ikb


Dann wurden, wie im Riemer Park, die aktuell im Bezirksausschuss geforderten Behälter mit einem
verschmälerten, ringförmigen Einwurf aufgestellt. Die Maßnahme wirkte – leider nur zeitweise!
Weniger Abfall war zwar in den Wintermonaten auf dem Boden verstreut. Doch sobald die Sonne
scheint und mehr Menschen ihre Zeit im Freien verbringen, desto mehr Müll fällt folglich an. Sind
die runden Tonnen dann drei Viertel voll, haben die Krähen erneut leichtes Spiel. Gewitzt und
geduldig warten sie, bis der Abfall sichtbar ist, um ihn dann herauszufischen. Denn nicht überall –
wie in der Fußgängerzone üblich – werden die abertausend grauen Container öfters geleert.