Offene Abfallbehälter gegen krähensichere Modelle austauschen – das haben die Mitglieder des Bezirksausschusses auf Anregung eines Bürgers Mitte Mai beschlossen. Auf diese Forderung reagierte jetzt das Baureferat / Gartenbau. Die Antwort der Behörde:

„Der Stadtrat hat das Baureferat per Beschluss im Januar 2018 beauftragt, Abfallbehälter in Parks und Grünanlagen – wo ein Krähenproblem bekannt ist – sukzessive gegen krähensichere Modelle auszutauschen. Diese verfügen über eine verkleinerte Einwurföffnung, wodurch die Krähen deut-lich schwerer an den Müll gelangen. So werden aus den verfügbaren Mitteln stadtweit jährlich mehrere hundert alte Behälter ersetzt. In neu angelegten Grünanlagen werden ausschließlich die krähensicheren Modelle verwendet.“ Wohlgemerkt: deutlich schwerer ….

Und weiter heißt es in den Ausführungen: „In Bogenhausen sind nach unserer Einschätzung be¬sonders die Grünanlage an der Kolberger Straße und die Herzog-Albrecht-Anlage betroffen, in denen Krähen Müll aus Abfallbehältern in den Grünanlagen verteilen. Die dort vorhandenen älte¬ren Abfallbehälter werden 2024 gegen ein krähensicheres Modell ersetzt. Der Austausch der Behäl¬ter in den weiteren Grünanlagen im Stadtbezirk wird sukzessive in den Folgejahren, in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln, fortgesetzt.“
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Man kennt es von fast allen Münchner Grünanlagen: verstreuter Unrat rund um die Mülleimer. Krä-hen waren am Werk. Und die sind schlau. Sie plündern mit ihren langen Schnäbeln auf der Suche nach Futter mit Vorliebe Abfallbehälter in Parks und an Kinderspielplätzen. Wegen dieses Um-stands hatte sich seinerzeit der Bürger an das Kommunalparlament gewandt.

„Es ist mir ein Anliegen, die Müllsituation in den Grünflächen in Bogenhausen zu verbessern. Ich verbringe viel Zeit mit den Kindern draußen, am Thomas-Mann-Spielplatz, am Spielplatz vor der Gebeleschule, am Spielplatz im Herzogpark,“ so der Mann. Er hatte moniert: „Überall sind aus-schließlich offene Mülleimer angebracht; die Krähen picken den Müll heraus und verteilen ihn. Das ist auf Spielplätzen auch ein Sicherheitsthema für kleine Kinder, aber auch einfach unschön.“

Was krähensicher ist und damit anhaltend eine saubere Umgebung bedeutet, das beweist die „Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“, eine Behörde des Freistaats, zum Beispiel in den Maximiliansanlagen rund um den Friedensengel. Dort gibt’s schon seit Jahren grüne lackierte Mülleimer mit einem stabilen Gitterdeckel samt Griff zum Öffnen – absolut krähensicher, mustergültig.

Und die Stadt München? Die hatte einst wegen der Plage dunkelgraue Behälter installiert, die in etwa zehn Zentimetern Höhe über der Öffnung einen fest verankerten Deckel haben. Doch die Ra-ben machten einfach einen langen Hals, angelten Pommes und andere Schmankerl heraus. Dann wurden die Behälter mit dem verschmälerten, ringförmigen Einwurf aufgestellt. Die Maßnahme wirk¬te – aber nur zeitweise! Denn sobald die Sonne scheint und mehr Menschen ihre Zeit im Freien ver¬bringen, desto mehr Müll fällt folglich an. Sind die runden Tonnen dann in etwa drei Viertel voll, ha¬ben die Krähen erneut leichtes Spiel. Gewitzt und geduldig warten sie, bis der Abfall sichtbar ist, um ihn dann herauszufischen. Denn nicht überall – wie in der Fußgängerzone üblich – werden die abertausend grauen Container in München öfters geleert.

Gitterdeckel mit Griff zum Öffnen – die von der „Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“ in den Maximiliansanlagen rund um den Friedensengel angebrachten Mülleimer sind absolut „krähensicher“.
Foto: ikb