Slogan „Werte, die bleiben“, 250 Mitarbeiter, Teil der Schörghuber Unternehmensgruppe, in Bogenhausen – seit fünf Jahrzehnten mit Projekten wie dem Arabellapark oder der Bebauung der einstigen Togal-Werke an der Ismaninger Straße engstens mit dem 13. Stadtbezirk verbunden – doch das Ende der Bayerischen Hausbau rückt näher. Ursprünglich war ein Umzug in einen Neubau an der Theresienwiese geplant, doch die Pläne haben sich unlängst geändert: Der neue Konzernsitz befindet sich ab 1. Oktober in der Landkreis-München-Kommune Pullach.
Mit dem Umzug ergeben sich aus Bogenhauser Perspektive drei Fragen: 1. Was wird aus dem „neuen“ Verwaltungskomplex an der Denninger Straße 165, Ecke Daphnestraße? 2. Was wird aus dem „alten“ Verwaltungstrakt an der Ecke Denninger- / Vollmannstraße? 3.: Bleibt es beim Abriss des Arabella-Hochhauses Anfang Januar 2030?
Die offizielle Mitteilung des Unternehmens zur Verlegung: „Zum 1. Oktober 2023 zieht die Bayerische Hausbau ihre beiden Standorte München (Development) und Unterhaching (Bestand) in Pullach zusammen. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Erkenntnis, dass durch die 2016 aus wirtschaftlichen Gründen vorgenommene örtliche Trennung, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Geschäftsfeldern deutlich erschwert worden ist – und der Wunsch, den damaligen Schritt nun zu korrigieren, um auch dadurch die Umsetzung des ambitionierten Wachstums zu ermöglichen.“
Die Ankündigung hatten in der Münchner Kommunalpolitik einen Aufschrei ausgelöst. Die Parteien im Stadtrat hatten gefordert, das System der Gewerbesteueroasen abzuschaffen, Der Bund solle Gewerbesteueroasen im Umland von Großstädten wie München trockenlegen. Hintergrund dazu: Der Hebesatz für die Gewerbesteuer in der Landeshauptstadt beträgt 490, in Pullach hingegen 260.
Zur Frage 1: Was wird aus dem „neuen“ Verwaltungskomplex an der Denninger Straße 165, Ecke Daphnestraße? Die 1995 gebaute Firmenzentrale war 2012 an die Real I.S. AG veräußert worden. Die Real I.S. AG (Gesellschaft für Immobilien Assetmanagement) – der Münchner Sitz befindet sich in Haidhausen, in der Inneren Wiener Straße – ist ein Tochterunternehmen der Bayerischen Landesbank (Bayern LB), hat mehr als 200 Mitarbeiter, Real I.S. AG verwaltet ein Immobilienvermögen von rund 13 Milliarden Euro in zwölf Ländern.
Befragt zur weiteren Verwendung der Gebäude erklärte ein Real I.S.-Sprecher: „Die Vermietung läuft, es ist aber noch kein Vertrag unterzeichnet worden.“
Zur Frage 2: Was wird aus dem „alten“, 1969 gebauten Verwaltungstrakt an der Ecke Denninger- / Vollmannstraße? Dazu Sabine Hagn, Pressesprecherin der Bayerischen Hausbau: „Das >denninger worX< in der Denninger Straße 167 und 169 befindet sich in unserem Bestand. Die Hälfte der Fläche ist in Teilen firmenintern sowie in Teilen an externe Firmen vermietet. Für die verbleibenden Flächen befinden wir uns aktuell in der Vermietung.“
Laut Hagn werden die Büroimmobilien >denninger worX< seit Ende 2021 saniert. Die Sanierung umfasst die Erneuerung der Fenster, der technischen Anlagen und Sanitärkerne. Darüber hinaus wurden die Eingangsbereiche repräsentativ gestaltet. Neu konzipiert sind auch die Büroflächen – individuell aufteilbar als Open-Space-, Kombi- oder Einzelbüros. Ein Highlight sind die Terrassenflächen mit Ausblick ins Grüne auf den Denninger Anger. Aktuell befinden wir uns kurz vor Fertigstellung des Mieterausbaus der bereits vermieteten Teilflächen.“
Zur Frage 3: Bleibt es beim Abriss des Arabella-Hochhauses, gebaut zwischen 1960 und 1969, Anfang Januar 2030? Hagns Antwort: „Der im Februar 2021 in unserer Pressemitteilung kommunizierte Stand zur Zukunft des Arabellahauses ist aktuell.“
In der Erklärung heißt es: „Ursprünglich sollte der Abriss 2026 erfolgen: Neue Erkenntnisse über eine Sanierungsmethode der Balkonbrüstungen eröffnen nun die Möglichkeit, das Arabellahaus bis 2030 weiter zu betreiben. Die Bayerische Hausbau hat sich entschieden, diese Möglichkeit zu nutzen. Die MieterInnen können dort somit vier Jahre länger als angenommen wohnen bleiben.