Seit fast sechs Jahren ist geplant, das rund 6,1 Hektar große Areal an der Eggenfeldener – südlich bis Zamdorfer Straße zu bebauen. Auf mehr als 50 000 Quadratmeter Geschossfläche will die Dibag (gehört zum Doblinger-Konzern) neben Büros etwa 380 Wohnungen („ausschließlich Mieteinheiten“) errichten, so im April 2017 im Bezirksausschuss Sebastian Kuhlen, damals Leiter Projektentwicklung der Dibag, jetzt Vorstand. Gemäß den Plänen ist im westlichen Eckbereich ist ein Hochhaus mit 15 Stockwerken vorgesehen. Zum Vergleich: Der Wolkenkratzer des Süddeutschen Verlags an der Hultschiner Straße hat 28 Geschosse.

Doch bis dato rührt sich nichts. Ein Anlieger stellte jetzt daher eine Sieben-Punkte-Anfrage im Kommunalparlament, die von den Lokalpolitikern – sie sind selbst gespannt auf die Antwort – an das Planungsreferat weitergeleitet wurde:

Wie weit ist die Planung für das Baugebiet und wann beginnt die Bebauung?

Wann kommt der Bebauungsplan und weshalb sind Verzögerungen eingetreten zur Erstellung dieses Bebauungsplans?

Wieviel Stockwerke hoch wird die Bebauung gegenüber unserer Wohnanlage Eggenfeldener Straße 73 – 83?

Wieviel Stockwerke tief werden die Tiefgaragen?

Wie sind die einzelnen Bauabschnitte zeitlich geplant, insgesamt für welchen Zeitraum?

Gibt es Aufzeichnungen über die in diesem Gebiet fließenden unterirdischen Stadtbäche?

Welche neuen Bauflächen sind südlich der Autobahn vorgesehen?

Rückblick: Kuhlen hatte seinerzeit in der Stadtteilvertretung erklärt: „Wir haben das Grundstück an der Eggenfeldener – / Töginger – / Hultschiner Straße erworben und uns mit der Stadt über eine Wohnbebauung beraten, nachdem sich dort eine Gewerbeansiedlung als schwierig erwiesen hat. Die Lärmbelastung in den Griff zu bekommen, das ist der schwierigste Punkt. Wir rechnen mit einer Verfahrensdauer von zwei bis drei Jahren.“ Doch das Projekt >Bogenhausen Süd< ruht!

Knackpunkte der Bebauung sind die verkehrliche Erschließung (Mehrbelastungen!) und die Lärmbelastung. Denn das Quartier – südlich grenzt das Gewerbegebiet Zamdorf an –soll entlang der Autobahn mit einem Mindestabstand von 40 Metern entstehen. Laut Referatsvorlage ist „im gesamten Plangebiet von einer erheblichen Überschreitung der städtebaulichen Orientierungswerte für allgemeine Wohngebiete auszugehen. Der Verkehrslärm erreicht gesundheitsgefährdende Belastungen.“ Hinzu kommen „Geräusche“ aus dem Gewerbegebiet. Zum Schutz ist entlang der Töginger Straße ein „zehn Meter hoher angebüschter Wall mit Wänden vorgesehen“, so Kuhlen.

Einen Entwurf des Bebauungsplans gibt‘s seit Ende 2020. Doch zwischen den Grundstücksei­gentümern – kleinere Flächen sind im Besitz einer Privatperson und der Stadt – bestehen laut Planungsreferat Gegensätze. Idee der Stadt dazu: das Gebiet per Bebauungsplan untergliedern, um teilweise den Wohnungsbau voranzutreiben. Im Stadtrat soll 2024 entschieden werden.

Das sechs Hektar große Grundstück an der Eggenfeldener Straße – im Hintergrund der Tower des Süddeutschen Verlags – soll bebaut werden. Aber wann?
Foto: hgb
Die vier Blöcke mit Hochhaus (re.) entlang der Eggenfeldener Straße: links hinten der Wolken-kratzer des Süddeutsche Verlags.
Visualisierung: Florian Krieger Architektur / Dibag