Im April 2017 (!“) ging’s los: Auf dem Grundstück an der Eggenfeldener – / Töginger – / Hultschiner Straße in Zamdorf plant die Dibag Industriebau AG (Konzern Doblinger) auf circa 6,1 Hektar ein Quartier. Stand heute ist baulich kein Grashalm geknickt! Warum? Das fragte sich auch ein Bürger und wandte sich mit einem Fragenkatalog an das Planungsreferat. Die Antworten erstaunen!
Vorweg: Gemäß Sebastian Kuhlen – seinerzeit Leiter Projektentwicklung der Dibag, nun Vorstand, damals im Bezirksausschuss – sollen auf mehr als 50 000 Quadratmeter Geschossfläche neben Büros etwa 380 Wohnungen samt Infrastruktureinrichtungen (Projektname >Bogenhausen Süd<) gebaut werden. Und zwar ausschließlich Mieteinheiten, wie Kuhlen den Lokalpolitikern versichert hatte. Im westlichen Eckbereich ist ein Hochhaus mit 15 Stockwerken vorgesehen. Zum Vergleich: Der Wolkenkratzer des Süddeutschen Verlags an der Hultschiner Straße hat 28 Geschosse.
Blick in die Dibag-Internetseite (>Projekte<) – keine Datumsangabe: „Die Stadt München und die Dibag Industriebau AG als Projektentwicklerin beabsichtigen …. Weitere Informationen folgen.“ Nun denn!
Das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs (Sieger Florian Krieger Architektur): Eine „Grundfigur“ aus vier Quartieren mit teilweise geöffneten Blöcken. Die Gebäude am südlichen Rand der Wohnquartiere sind mit fünf Geschossen geplant und haben jeweils einen Hochpunkt mit sechs Geschossen. Dies bezeichnet die Stadt als eine Art „rhythmische Betonung der städtebaulichen Figur entlang der Autobahn.“ An der Eggenfeldener Straße, gegenüber der bestehenden Bebauung, werden die Gebäude überwiegend auf vier Geschosse reduziert. Hochpunkte markieren jeweils die platzartigen Eingänge in die Höfe.
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Einen Entwurf des Bebauungsplans gibt‘s längstens. Laut Referat für Stadtplanung „konnte das Verfahren, das 2020 kurz vor der Billigung durch den Stadtrat stand, nicht weitergeführt werden, da die notwendigen Grundstücksverhandlungen nicht abgeschlossen werden konnten. Daher wurde das Flurstück Nr. 493 im südwestlichen Planungsgebiet aus dem Umgriff herausgenommen und der westliche Bereich entsprechend umgeplant.“ Die wortwörtlichen Antworten der Behörde:
• Nach derzeitigem Stand wird der Bebauungsplan voraussichtlich 2026 durch den Stadtrat als Satzung beschlossen. Anschließend erfolgen die Baugenehmigungsverfahren für die einzelnen Bauvorhaben.
• Im Bereich gegenüber der Wohnanlage Eggenfeldener Straße 73 bis 83 kommt nach derzeitigem Planungsstand eine geschlossene Hofbebauung zu liegen. Diese ist direkt gegenüber viergeschossig und wird weiter westlich im Eckbereich an der Eggenfeldener Straße durch einen siebengeschossigen Punkt akzentuiert.
• Die Tiefgarage ist eingeschossig geplant.
• Zum jetzigen Zeitpunkt kann nur eine sehr grobe Einschätzung des Bauablaufs vorgenommen werden. Derzeit strebt die Investorin an, das Gebiet in zwei Bauabschnitten von West nach Ost zu entwickeln. Sofern eine Baurechtsschaffung im Jahr 2026 erreicht werden kann, wäre der erste Bauabschnitt von 2027 bis 2030 und der zweite von 2028 bis 2031 geplant.
• Im Bereich des Umgriffs des Bebauungsplans befinden sich keine unterirdischen Stadtbäche des Baureferats. Der nächstliegende Stadtbach ist der verrohrte Hüllgraben, der sich im Eigentum der Deutsche Bahn AG befindet. Dieser verläuft circa 350 Meter südlich der A 94.