06. August 2016
Verkehrstaus in und um Bogenhausen, nicht zuletzt „dank“ vieler Baustellen, sind seit langem alltäglich – daran haben sich die meisten Autofahrer längst gewöhnt. Und sie sind sich wohl auch des Mega-Chaos bewusst, wenn ab Montag, 8. August, auf dem Isarring wegen des dreispurigen Ausbaus auf Höhe der Ifflandstraße nur eine Fahrbahn frei ist, die Ring-Zufahrtsrampe an der Effnerstraße gesperrt ist. Einen Vorgeschmack darauf gibt’s seit Ende Juli: Wegen des Baus der Tramlinie nach Steinhausen ist die Einsteinstraße stadtauswärts gesperrt!
Zu fast zu jeder Tageszeit stehen die Autos auf einer Umführung Stoßstange an Stoßstange, ab und zu geht’s ein paar Meter vorwärts. Der Verkehr kollabiert, vor allem nachmittags, regelmäßig. Bis 13. September wird der Verkehr ab dem Einkaufszentrum Einstein umgeleitet: Zuerst ein Stück weit nach links auf den Leuchtenbergring, dann rechts auf die Prinzregentenstraße und weiter zum Vogelweideplatz und zur Töginger Straße/A 94. Und stadteinwärts ist für die Dauer der Maßnahme nur eine Spur frei.
„Verkehrsinfarkt für Bogenhausen durch unkoordinierten Baustellenirrsinn verhindern“ – so haben jetzt im Bezirksausschuss CSU-Lokalpolitikerin Petra Cockrell und Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller einen Dringlichkeitsantrag an die Stadt betitelt.
Die umformulierte Initiative billigten die Mitglieder des Kommunalparlaments einstimmig: Das Baureferat wird „dringend aufgefordert, parallel laufende Baumaßnahmen im Straßenraum mit den Stadtwerken so abzustimmen, dass es keine unnötigen verkehrlichen Beeinträchtigungen gibt, wie sich das am aktuellen Chaos an der Einsteinstraße zeigt.“
Ursprünglich hatte das Duo gefordert, „die Komplettsperrung der Einsteinstraße aufzuheben und tagsüber ein Fahrspur beizubehalten.“
In der Begründung der Vorstoßes heißt es: „Das Baureferat selbst spricht im Zusammenhang mit den am 7. August beginnenden Bauarbeiten an der Ifflandstraße von massiven Beeinträchtigungen mit bislang nicht dagewesenen Auswirkungen – nicht zuletzt wegen fehlender Ausweichrouten. Hauptleittragende sind die Bürger in Bogenhausen, die sich kaum noch mit dem Auto im und aus dem Viertel bewegen werden können. Und nun die Sperrung der Einsteinstraße stadtauswärts!“
Cockrell monierte, dass die Kreuzung Leuchtenbergring/Prinzregentenstraße nicht in der Lage ist, den zusätzlichen Verkehr zur A94/Truderinger Straße zu bewältigen. Damit werde die überirdische Umgehung des Tunnels über die Richard-Strauss-Straße nach Bogenhausen quasi unmöglich, der Stau auf dem Mittleren Ring noch länger.
Unfälle sind, so Finkenzeller, „bei diesem undurchschaubaren Geschehen insbesondere an der Rampe Berg-am-Laim-Straße zudem programmiert und werden die Situation weiter verschärfen.“
Das Fazit in der Begründung: „Es ist nachvollziehbar, das sich die Sommerferien als verkehrsärmere Zeit für Verkehrsbaustellen anbieten. Es hat aber einmal mehr den Anschein, dass in der Stadt Jeder drauflos buddelt immer nach der Devise >Die Autos werden sich schon irgendwie einen Weg suchen<. Koordination mit der Mega-Baustelle Ifflandstraße? Fehlanzeige! Ein solches Vorgehen ist einer Großstadt schlicht unwürdig und den Bürgern nicht zuzumuten.
Es war zwar nicht geschwindelt, doch es mutet wie blanker Hohn an, wenn man sich an die Ausführungen von Robert Fricke, Baureferat, Straßenplanung und -durchführung, und Richard Bartl, Baureferat, Baustellenkoordinierung, bei der Tagung des Bogenhauser Untergremiums Verkehr am Dienstag, 5. Juli zu den Auswirkungen der Baustelle Isarring erinnert:
„Es wird während dieser Maßnahme (7. August bis vermutlich Ende Oktober) keine weiteren Baustellen auf dem Mittleren Ring geben.“
Dazu merkte Cockrell kopfschüttelnd an: In Trudering wird derzeit bis zum Ende der Sommerferien die Kreuzung Kreillerstraße/Schatzbogen umgebaut. Auf der Kreillerstraße ist pro Richtung nur eine Spur frei. Eben ein weiteres Nadelöhr Richtung Bogenhausen über die S-Bahngleise, zum Leuchtenbergring beziehungsweise zur Töginger Straße/A94.
– Titelbild: hgb –