11. September 2017
Das „Konsortium Prinz Eugen Park“, die Vertretung von 20 Bauherren im künftigen Wohnviertel Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße, hat zum Mobilitätskonzept in dem Quartier beim Bezirksausschuss drei Anträge eingereicht und bittet die Lokalpolitiker dazu um „konkrete Unterstützung“. Das Kommunalparlament vertagte seine Entscheidungen in den Oktober, um sich intensiv mit der Materie beschäftigen zu können.
Ein Tempolimit von generell 30 km/h, an ausgewählten Stellen 10 km/h, und bauliche Maßnahmen wie Verschränkungen der Fahrbahnen, Einengungen an definierten Stellen und Belagwechsel – gemeint sind offensichtlich unterschiedliche Beläge – ist ein Wunschpaket des Konsortiums. Hintergrund dafür sind erhöhte Verkehrssicherheit vor allem für Mädchen und Buben auf den Wegen zu Kitas und zur Schule sowie die Aufenthaltsqualität im Bereich der Erschließungsstraßen.
Mit Tempo-10-Zonen indes können sich die meisten Mitglieder des Bezirksausschusses nicht anfreunden. Sie regten stattdessen verkehrsberuhigte Bereiche, also Spielstraßen, an. Die Verkehrsberuhigung durch bauliche Maßnahmen hingegen wird unterstützt.
Kurzparkzonen sind nach Ansicht der Vereinigung die Lösung, dass die Bewohner „ihre Privatfahrzeuge vollständig in den Tiefgaragen parken“ und nicht „aus Bequemlichkeit im öffentlichen Straßenraum abstellen.“ Und „temporär freie Stellplätze sollen über eine Buchungsplattform Dritten zur Nutzung angeboten werden können“, also via einer App im Internet vermietet werden. Man will grundsätzlich ein „Zustellen des Quartiers durch fremde Dauerparker“ verhindern.
So würde auch der Parksuchverkehr reduziert. Und den Besuchern des Bürgerhauses und des Pflegeheims der Israelitischen Kultusgemeinde würde „das Auffinden eines Pkw-Stellplatzes erleichtert.“
Dieses so genannte Parkraummanagement wurde bei den Vorberatungen äußerst skeptisch erachtet. Einige Ortspolitiker befürchten nämlich – im Gegensatz zum Konsortium – ein Ausweichen der Autofahrer bei der Suche nach einem Parkplatz vor allem ins benachbarte „Wagner-Viertel“.
Und „unklar“ ist mehreren Stadtteilvertretern zudem „die Funktionalität der Online-Buchung von Stellplätzen.“ Zur Frage der Zahl der Tiefgaragenplätze wurde vom Antragssteller erläutert, „dass es im Durchschnitt etwa 0,75 pro Wohneinheit“ gibt.
Die dritte Anregung ist die „niveaugleiche Herstellung von Straße im Knick der Ruth-Drexel-Straße zwischen dem Bauabschnitt 3 und 9.“ Es soll also ohne Höhenunterschiede gebaut werden. Die Begründung dazu: In den Gebäuden der beiden Abschnitte werden für alle Bewohner zur Verfügung stehende Gemeinschaftsräume eingerichtet. Mit der Maßnahme „entsteht der Charakter eines kleinen Platzes“, so der Hinweis. Zusätzlich kann „das unerwünschte Abstellen von Personenwagen durch bauliche Maßnahmen wie Bänke oder Hochbeete, betreut von den Anwohnern, verhindert werden.“