7. Juli 2018

Eine Kindertagesstätte in einer Gewerbesiedlung? Warum nicht, wenn’s passt! Der gemeinnützige Rudolf-Steiner-Schulverein will an der Daglfinger Straße 67 ein Bürogebäude umwidmen in eine Kita. „Der Bezirksausschuss unterstützt und begrüßt den Antrag auf unbefristete Nutzungsänderung, soweit die noch offenen Punkte mit der Lokalbaukommission (LBK) zwischen Bauherren und Eigen­tümer geklärt sind“, heißt es in einem Statement der Lokalpolitiker.

Der Schulverein plant unter seiner Trägerschaft eine Kita mit Krippen- und Kindergartenplätzen auf einem Areal an der Daglfinger Straße zu errichten und zu betreiben, heißt es in der Initiative. Weiter wird angeführt: „Das Gelände ist Gewerbegebiet, in der direkten Nachbarschaft zu dem bestehen­den Bürogebäude, das umgebaut werden soll, befinden sich mehrere private Wohnhäuser. Dem Kindergarten kann hier ein wunderschöner Außenbereich als Spielfläche zur Verfügung gestellt werden. Umliegende Erschließungswege sind verkehrsberuhigt, da es sich um ein privates Gelände handelt.“

Und das i-Tüpfelchen laut Antrag: „Das pädagogische Personal zum Betrieb der Kita ist bereits gefunden!“

Dieses Bürogebäude an der Daglfinger Straße 67 plant der Rudolf-Steiner-Schulverein in eine Kindertagesstätte umzunutzen. Foto: R.-Steiner-Schulverein

Von der LBK hat der Schulverein bereits einen positiven Vorbescheid bekommen. Aber: „Die Um­nutzung wurde nur befristet auf sieben Jahre genehmigt.

Diese Befristung hat nun zur Folge, dass wir die für eine Förderung der Investitionskosten nötige Zweckbindung über 25 Jahre nicht erbringen können, obwohl wir selbst sehr an einer langfristigen Nutzung von mindestens 25 Jahren interessiert sind.“ Dazu muss man wissen: Eine Förderung bei einer Befristung der Umnutzung auf sieben Jahre ist aber nicht möglich.

„Ein bestehendes Gebäude werden wir ohne Fördergelder umbauen. Ausschließlich für den notwendigen Neubau beantragen wir die Investitionsförderung. Eine Bedarfszusage des Referats für Bildung und Sport (RBS) liegt vor. Bitte unterstützen Sie uns bei unserem Vorhaben und setzen Sie sich dafür, dass die Umnutzung für mindestens 25 Jahre genehmigt wird“, wird im Schreiben an das Kommunalparlament argumentiert. Den Wunsch unterstützten die Mitglieder des Bezirksaus­schusses einhellig.

Ideal für einen Kindergarten: der große Außenbereich mit Wiese und Bäumen. Foto: R.-Steiner-Schulverein

Grundlage für das Vorhaben ist die Zusage des Eigentümers, grundsätzlich auf eine gewerbliche Nutzung zu verzichten und eine Zusage der Schulvereins, dass man die anderen Gewerbebetriebe akzeptiert. Dies muss, so der Hinweis des Gremiums, mit der LBK vertraglich fixiert werden.

Die Akzeptanz dürfte aber kein Problem sein, denn die vorhandenen Gewerbe sind Mode (Verwaltung, Entwurf, Lager), Kostümverleih, zwei Bildhauerateliers, ein Betrieb zur Restaurierung von Oldtimern, eine Schreinerwerkstätte, ein Raumausstatter, ein Gartenbaubetrieb sowie Lager für Gerüste, Catering und Malerarbeiten.

So soll der künftige Kindergarten nach Um- und Anbau aussehen. Foto: hgb