Die DB Station & Service wird aufgefordert ihren Reinigungsturnus am S-Bahnhof Johanneskirchen in kürzeren Zeitabständen und spätestens im Frühjahr 2025 eine Gesamtreinigung durchzuführen.“ Das hat der Bezirksausschuss unlängst einstimmig beschlossen. Hintergrund ist ein Antrag in der Bürgerversammlung vom Oktober 2022 (!), auf den die DB nun reagiert hat. Ob’s die Reinigung erfolgt? Abwarten! Das Bahn-Schreiben nahmen die Lokalpolitiker „zur Kenntnis“.
Der Mann hatte in seiner Initiative erläutert: „Der S-Bahnhof ist ein Schandfleck auf der S8-Flughafenlinie, der besonders krass auffällt im Vergleich zu den Luxusbahnhöfen der Gemeinden Ismaning und Unterföhring. Der Bahnhof ist nicht barrierefrei. Es gibt weder Rolltreppe noch Fahrstuhl noch eine Rampe. Ein Unding für alle Menschen mit eingeschränkter Mobilität und damit eine Diskriminierung von Anwohnern. Die Umgebung des Bahnsteigs ist verdreckt und ungepflegt. Zäune sind nur teilweise zum Gleis vorhanden; überall liegt Müll; Gestrüpp wuchert an beiden Seiten. Der >Parkplatz< besteht aus Kieselsteinen und Pfützen.“
Was tun? „Die Stadt muss Druck ausüben, damit die DB aktiv wird.“ Diese weitere Angabe nahm Jens Luther, Mitglied des Gremiums und CSU-Stadtrat, zum Anlass einer Forderung, die aber unter den Kommunalpolitikern keine Unterstützung gefunden hatte. Er hatte vorgeschlagen, dass das Baureferat die Reinigung veranlassen und die Stadt dann die Arbeiten der Bahn in Rechnung stellen soll. Luther, aktiver Feuerwehrmann, hatte argumentiert: Wenn eine Flüssigkeit auf die Straße ausläuft, die Feuerwehr die Fahrbahn dann reinigt, muss der Verursacher die Kosten auch übernehmen.
Die Angaben der Bahn zum Antrag (Auszüge, bearbeitet): „An allen öffentlichen Orten führt Unrat zu einem unschönen Gesamtbild. Die Verärgerung darüber können wir nachvollziehen. Wir sind immer bemüht, Verunreinigungen zeitnah zu beseitigen und illegalen Abfall zu entsorgen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass es uns nicht immer möglich ist, alle Bahnanlagen dauerhaft von Unrat freizuhalten. Die Bahnhöfe werden nach bundesweit einheitlichen Standards und Konzepten gereinigt, die sich nach Größe und Verkehrsaufkommen der jeweiligen Station richten.
Die letzte Nassreinigung, die einer Grundreinigung gleicht, erfolgte in Johanneskirchen am 8. November 2022, sodass wir vor Beginn des Winterdiensts die Bahnsteige sowie die Unterführung und die Laufwege der Kundschaft auf unseren Zuständigkeitsflächen gründlich reinigen konnten. Eine Nassreinigung kann während des bahnbetrieblichen Winterdiensts aber nicht durchgeführt werden.
Zur Barrierefreiheit: Seit den Planungen des viergleisigen Ausbaus Daglfing – Johanneskirchen werden für die betroffenen Stationen aufgrund der anstehenden Streckenausbauten keine weiteren Investitionen von Land oder Bund finanziert, sodass weder eine provisorische Barrierefreiheit noch bauliche oder optische Veränderungen möglich sind. Informationen über den aktuellen Stand der Projekte gibt es unter www.daglfing-johanneskirchen.de/home.html
Bezüglich der Parkplätze: Die Fläche parallel zum Bahnsteig, die zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt wird, ist im Eigentum der DB, allerdings nicht in Zuständigkeit der DB Station & Service. Wir haben das Anliegen deswegen an die DB Immobilien weitergeleitet.“
Das Mobilitätsreferat erklärte ergänzend: Bei den Parkplätzen beim S-Bahnhalt handelt es um kein reguläres P+R-Angebot. Die Flächen befinden sich nicht im Eigentum der Stadt, die hier weder Verfügungs- noch Nutzungsrechte hat. Daher ist die P+R Park & Ride GmbH als Serviceunternehmen der Stadt für den Bereich Parken auch nicht mit dem Betrieb und der Bewirtschaftung beauftragt. Verantwortlich ist der Eigentümer der Flächen innerhalb des Konzerns Deutsche Bahn.
