Der Vorschlag eines Mannes bei der Bürgerversammlung zur Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) im Nordosten, hat Hand und Fuß, um zu veranschaulichen, was die Planer vorhaben: Ein Geländemodell im Maßstab 1: 500 (oder 1 : 750), das das SEM-Gebiet mit seinen historischen Ortskernen sowie den geplanten Neubauten in der Ausbaustufe 30 000 Neubürger und 10 000 Arbeitsplätze maßstabsgetreu zeigt. Die ablehnende Antwort der Stadt:
• Mit den beiden vorgeschlagenen Maßstäben ergäben sich Modellgrößen von sechs mal sechs Meter oder neun mal neun Meter, die die Kapazitäten möglicher Ausstellungsräume übersteigen. Die Beauftragung eines Modells in dieser Größenordnung wäre zudem mit hohen Kosten verbunden, die eine Entscheidung auf Stadtratsebene und einen Auftrag für die Verwaltung zur Umsetzung eines solchen Modells erforderten.
• Zudem bildet der Vertiefungsbereich aus dem Wettbewerb die Variante für bis zu 20 000 Einwohner ab. Sie entspricht nicht dem durch den Stadtrat beschlossenen Entwurf für 30 000 Einwohner und kann daher nicht als Grundlage für ein Modell herangezogen werden. Der aktuelle Planungsstand bietet demnach nicht die Detailtiefe, um ein Modell mit den in der Empfehlung gewünschten Maßstäben abzubilden.
• Ein Wettbewerbsmodell im Maßstab 1 : 2500 ist vorhanden. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird prüfen, wie es in zukünftigen Beteiligungsformaten eingesetzt werden kann.
Der Hintergrund der Forderung: Auf dem mehr als 600 Hektar großen Areal jenseits der Bahnlinie, entlang von Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen, eingerahmt von den Grenzen von Unterföhring und Aschheim, soll nach Plänen der Stadt Wohnraum für 30 000 Einwohner (rund 10 600 Wohneinheiten) und 10 000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Besagte mehr als 600 Hektar bestehen aus 600 Flurstücken. In Privatbesitz befinden sich rund 450 Hektar (350 Flurstücke). Der Stadt gehören gerade einmal 150 Hektar (250 Flurstücke). Angesichts dieser Fakten fehlt für die Umsetzung jeglicher Planung also die Grundlage. Auch wenn’s die Behörden immer wieder dementieren: Grundenteignungen sind möglich, sie drohen, sie sind als „Damoklesschwert“ einer SEM ansetzbar, wenn ein Grundstückseigentümer zu einem diktierten Preis sein Areal nicht verkaufen will.
Bei der Bürgerversammlung waren die Anwesenden von der Modell-Idee begeistert, hatten mit großer Mehrheit für den Antrag plädiert. Ein 1 : 500er Modell dürfte verdeutlichen, welcher Irrsinn da am Zeichentisch entworfen wurde. Ein Bogenhauser in diesem Zusammenhang ergänzend gefordert: „Maximal 10 000 Bewohner im SEM-Gebiet, Baubeginn für die Gebäude erst nach Fertigstellung des Tunnels für den viergleisigen Ausbau der Bahntrasse durch Bogenhausen.“
