Schneckenpreis“ für das Mobilitätsreferat: „Als Straßenverkehrsbehörde der Landeshauptstadt wurde der Neubau einer Lichtsignalanlage am Knotenpunkt Effnerstraße / Wahnfriedallee beschlossen und mit der Planung begonnen“, hieß es in einer Anhörung der Lokalpolitiker bei der Juli-Tagung des Bezirksausschusses. Nun denn. Besser eine späte Einsicht als keine!
Die Vorgeschichte ist mehr als zehn Jahre alt: Erstmals 2015 gab’s einen Vorschlag für einen Übergang, im März 2017 folgte ein Antrag, im Oktober 2019 eine Initiative bei der Bürgerversammlung. 2020 lehnte das Baureferat alles ab. Im Mai 2021 kam die Anwohnerinitiative erneut auf Tisch: „Ein Fuß- und Radfahrerübergang an der Effnerstraße auf Höhe der Wahnfriedallee zur sicheren Verbindung der Parks“. Die Mitglieder des Bezirksausschusses hatten sich dem einhellig angeschlossen. Das Mobilitätsreferat hatte eine „erneute Überprüfung“ zugesichert.
Die Argumente eines Bürgers vor mehr als vier Jahren: „Die Verbindung der zwei Grünanlagen entlang der Wahnfriedallee wäre eine enorme Erleichterung für Fußgänger und Radfahrer, die von der Cosimastraße und dem Prinz-Eugen-Park aus die Isar und die Stadt erreichen möchten – fern von Autolärm und Abgasen. Es ist zu beobachten, dass Radfahrer und Fußgänger an dieser Stelle die Effnerstraße häufig kreuzen, was sehr gefährlich ist. Muss erst was passieren, ehe die Stadt hier reagiert? Ich habe bereits 50 Unterschriften für einen Überweg gesammelt.“
Ein Nachbar hatte parallel eine Online-Petition (http://chng.it/xMRtdSxZ) gestartet, die aktuell 618 Unterschriften ausweist. Darin heißt es (Auszug): „Wir sind eine Gruppe von (Schul-) Kindern, Rentnern, Behinderten, Fußgängern, Fahrradfahrern, Joggern, Kinderwagenschiebern, Hunde-Gassigehern, die gern die Parkanlagen entlang der Wahnfriedallee nutzen. Wir wünschen uns eine sichere und barrierefreie Überquerung über die vierspurige Effnerstrasse (es gilt Tempo 50, oft wird deutlich schneller gefahren) direkt auf der Höhe Wahnfriedallee. So gebe es eine Verbindung zwischen Englschalking (Undinestraße) und dem Herzogpark.“
Das Mobilitätsreferat seinerzeit in der Antwort (Auszüge): Als Alternative zu einem Zebrastreifen wurde die Errichtung einer Lichtsignalanlage (LSA) geprüft. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) darf eine LSA nur dort angeordnet werden, wo dies zwingend ist. Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs dürfen nur angeordnet werden, wenn auf Grund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung erheblich übersteigt.
Und weiter hieß es damals: Bei der Bewertung werden die Verkehrsverhältnisse, wie der Schutz für Fußgänger und Schulkinder, die vorliegenden Verkehrsstärken, Straßenbreiten, Entfernungen zu bestehenden Querungshilfen, gefahrene Geschwindigkeiten, Unfallzahlen und andere verkehrsrelevante Daten berücksichtigt. Diese Faktoren ergeben eine Aussage über die Gefahrenlage und damit die Grundlage für die Entscheidung. Die Stelle Effnerstraße / Wahnfriedallee befindet sich bereits in der Antragsliste. Daher werden die Voraussetzungen für eine Ampel in diesem Jahr erneut geprüft. Diese Prüfung läuft bereits. Die Bewertung ist voraussichtlich gegen Ende des Jahres (Anm. d. Red.: also Ende 2021!) abgeschlossen.“
Der aktuelle Beschluss im Kommunalparlament: „Der Maßnahme wird grundsätzlich zugestimmt. Es wird angeregt, dass die LSA ebenso wie die Ampeln an der Lohengrin- und Odinstraße eine Bedarfsampel auf Anforderung wird.“ Und auf der Ostseite sollen zwischen Fahrbahn und Radweg zusätzlich Baumbügel oder ähnliche Barrieren errichtet werden, um zu verhindern, dass dieser vorsätzlich überfahren werden kann.

