Der Kasten ist sechs Stockwerke entsprechend 27 Meter hoch, 93 Meter lang und 86 Meter breit, hat eine Nutzfläche von12 500 Quadratmetern: Das Proben- und Werkstattzentrums (PWZ) für das Bayerische Staatsschauspiel an der Hohenlindener Straße. Im Mai 2017 erteilte die Stadt den Vorbescheid, im März 2023 war Spatenstich, im März 2025 der Rohbau fertig, ab Dezember 2026 soll die Einrichtung genutzt werden können.
Nachdem eine Visualisierung des PWZ – drei Probebühnen, Dekorationswerkstätten, Räume für die Requisite und den Kostümfundus, Kantine, Betriebshof mit Anfahrzonen, Anlieferung und Aufstellflächen für Schwerverkehr und Container sowie Tiefgarage – öffentlich wurde, hagelte es im Frühjahr ob der geplanten mattschwarzen Fassade Proteste im Bezirksausschuss. „Das sieht aus wie eine Traueranstalt“, kommentierte seinerzeit Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Planungs-Chef im Kommunalparlament. Zu diesem Zeitpunkt war, wie erwähnt, der „Koffer“ im Rohbau fast fertig, wirkte hell im Vergleich zur Visualisierung!
Per Antrag wurde Oberbürgermeister Dieter Reiter vom Kommunalparlament aufgefordert, „sich für eine optimierte Fassadengestaltung des PWZ insbesondere in Hinblick auf eine hellere, freundlichere Farbwahl sowie eine Fassadenbegrünung beim Staatlichen Bauamt in Regensburg einzusetzen. Es soll sich ein stimmiges Gesamtbild mit den >Bavaria Towers< ergeben.“ Gleichzeitig beschlossen die Lokalpolitiker, „den Architekten zwecks Erläuterungen zum Projekt in das Untergremiums Planung einzuladen. Bis dato Fehlanzeige!
Und weiter heißt es: „Über die Planungen des PWZ war der Bezirksausschuss aufgrund des speziellen Genehmigungsverfahrens nicht informiert oder einbezogen worden. Deshalb wird erst jetzt für das Gremium deutlich, dass sich der Baukörper weder in die umliegende Bebauung einfügt noch den Gedanken des Stadtportals berücksichtigt: das wuchtige, monolithische Gebäude ist doppelt so hoch wie die Nachbargebäude.
Die geplante PWZ-Fassade soll zudem komplett schwarz werden, was bei der Größe des monotonen Baukörpers erdrückend, wenn nicht sogar bedrohlich wirkt. Für ein Gebäude des Kulturbetriebs und auch für die Bürger fordert der Bezirksausschuss deshalb eine inspirierende, farbliche Fassadengestaltung, die dem Gebäude vor allem auch mehr Leichtigkeit gibt. Auch wenn es sich um ein Industriegebiet handelt, wäre mehr architektonisches Fingerspitzengefühl für die stadtplanerischen Belange wünschenswert gewesen.“
Die Realität: Die Fassade ist schwarz, der Sockelbereich ist mit den Sichtbetonplatten abgesetzt. Die Zukunft: An einem Ranksystem mit Stahlseiten sollen Pflanzen bis zu zwölf Meter hochwachsen. Stellungnahme des Planungsreferats: Aufgrund von Angaben des Staatlichen Bauamts Regensburg sehen wir keine Möglichkeit mehr, sich für eine optimierte Fassadengestaltung im Sinne einer helleren, freundlicheren Farbwahl einzusetzen.

