Der Bezirksausschuss fordert den Oberbürgermeister auf, sich für eine optimierte Fassadengestaltung des Proben- und Werkstattzentrums (PWZ) für das Bayerische Staatsschauspiel an der Hohenlindener Straße insbesondere in Hinblick auf eine hellere, freundlichere Farbwahl sowie eine Fassadenbegrünung beim Staatlichen Bauamt in Regensburg einzusetzen. Es soll sich ein stimmiges Gesamtbild mit den >Bavaria Towers< ergeben, das die Anmutung eines Stadtportals unterstützt.

Zu diesem Antrag der Grünen im Kommunalparlament beschlossen die Lokalpolitiker, den Architekten zwecks Erläuterungen zum Projekt in die kommende Tagung der Untergremiums Planung einzuladen.

In der Begründung der Initiative heißt es: „Das PWZ befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den >Bavaria Towers< am Ende der A94. Dieses Tor wurde als Stadtportal konzipiert, mit dem Ziel imagebildend für den Münchner Osten zu wirken. Der Entwurf des spanischen Architekturbüros Nieto Sobejano Arquitectos trägt dem Gedanken hervorragend Rechnung.“

Und weiter: „Über die Planungen des PWZ war der Bezirksausschuss aufgrund des speziellen Genehmigungsverfahrens zu keinem Zeitpunkt informiert oder einbezogen worden. Deshalb wird erst jetzt für das Gremium deutlich, dass sich der Baukörper weder in die umliegende Bebauung einfügt noch den Gedanken des Stadtportals berücksichtigt: das wuchtige, monolithische Gebäude mit 21 100 Quadratmeter Bruttogrundfläche ist doppelt so hoch wie die Nachbargebäude und blockiert in Teilen den Blick und somit die positive architektonische Wirkung der Bavaria Towers.

Die geplante PWZ-Fassade soll zudem komplett schwarz werden, was bei der Größe des monotonen Baukörpers erdrückend, wenn nicht sogar bedrohlich wirkt. Für ein Gebäude des Kulturbetriebs und auch für die Bürger fordert der Bezirksausschuss deshalb eine inspirierende, farbliche Fassadengestaltung, die dem Gebäude vor allem auch mehr Leichtigkeit gibt.

Auch wenn es sich um ein Industriegebiet handelt, wäre mehr architektonisches Fingerspitzengefühl für die stadtplanerischen Belange und eine freiwillige Einbeziehung des Bezirksausschusses bei den Planungen wünschenswert gewesen.“

Ob der schwarzen Fassade des L-förmigen, zig Millionen Euro schweren, sechsstöckigen „Betonkoffers“ –, 93 Meter lang, 86 Meter breit, 27 Meter hoch, Nutzfläche 12 500 Quadratmeter, mit drei Probebühnen, Dekorationswertstätten, Räume für die Requisite und den Kostümfundus, Kantine, Betriebshof mit Anfahrzonen, Anlieferung und Aufstellflächen für Schwerverkehr und Container sowie Tiefgarage, geplante Fertigstellung Dezember 2026 – waren die Bogenhauser Stadtteilvertreter schlicht und einfach entsetzt. „Das sieht aus wie eine Traueranstalt“, kommentierte Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Planungs-Chef im Kommunalparlament.

Visualisierung des Proben- und Werkstattzentrums (PWZ) für das Bayerische Staatsschauspiel an der Hohenlindener Straße, das Ende Dezember 2026 bezogen werden soll. Quelle: Bay. Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr – Visualisierung: Dömges Architekten AG, Regensburg
93 Meter lang, 86 Meter breit, 27 Meter hoch – das im Bau befindliche Proben- und Werkstattzentrum (PWZ) a Rand der A94.    Foto: hgb