13. Juni 2016

Der einstige Projektname „Bogenhausener Tor“, quasi Synonym für die Einfahrt in den Stadtbezirk, wurde inzwischen sprachlich modern dem Vorhaben angepasst, firmiert jetzt als „Bavaria Towers“: Am Vogelweideplatz, am Anfang der Autobahn A94 Richtung Riem, entsteht bis etwa Mitte 2018 für etwa 380 Millionen Euro ein architektonisches Quartett. Es ist eine der spektakulärsten Baumaß­nahmen in München.

Die Gruppe alter Betonklötze aus den Sechziger- und Siebzigerjahren ist längst abgerissen, der Schutt abtransportiert. Die einstigen klobigen grau-kahlen Gebäude passten so gar nicht mehr als östliche Visitenkarte der Stadt. Das soll sich ändern, das Areal mit vier supermodernen Hochhäu­sern soll ein Schmuckstück der bayerischen Metropole werden. Das rund 23 000 Quadratmeter große Gelände ist bereits eine riesige Baustelle, auch weil derzeit die Arbeiten für die Tram Steinhausen nach Berg am Laim durchgeführt werden.

Der Vogelweideplatz ist momentan eine große Baustelle, denn auch die Arbeiten für die Tram Steinhausen werden derzeit noch ausgeführt   Foto: hgb
Der Vogelweideplatz ist momentan eine große Baustelle, denn auch die Arbeiten für die Tram Steinhausen werden derzeit noch ausgeführt Foto: hgb

2008 war ein Architektenwettbewerb ausgelobt worden, im Sommer vor zwei Jahren wurde im Rat­haus der Beschluss zum Bebauungsplan gefasst, die rechtlichen Vorgaben waren somit gegeben.

Nunmehr kann die städtebauliche Neuausrichtung des Bereichs mit einem Hochhausensemble als neuem Stadteingang auf Grundlage des Siegerentwurfs der spanischen Architekten Nieto Sobejano mit vier markanten Hochhäusern realisiert werden. Die Türme haben jeweils fünfeckige Grundrisse mit Sockelflächen sowie flach geneigte Pultdächer.

Der 20-geschossige Sky Tower ist mit exakt 83,6 Meter der höchste Wolkenkratzer. Er liegt zentral an der Einsteinstraße, ist als erstes Gebäude sichtbar, wenn man vom Osten kommend in die City einfährt. Spektakuläres Detail wird eine Dachterrasse in der 19. Etage – ein Panoramablick über München mit Fernsicht bis zu den Alpen ist einmal gewährleistet. Der Büroturm hat rund 26 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.

Der benachbarte Blue Tower – 72,3 Meter hoch, 18 Stockwerke – auch an der Einsteinstraße gele­gen, prägt den östlichen Eingansbereich. Auch in diesem Gebäude – im zweiten Stockwerk gibt’s einmal eine Terrasse – werden Büroräume entstehen.

Das kleinste Objekt, gelegen in der nordöstlichen Ecke des Ensembles, ist der Star Tower – 46,1 Meter hoch, neun Etagen mit Terrassen im zweiten auch achten Stock. Auch in diesem (Quer-)Bau werden Büros entstehen.

So soll künftig der Vogelweideplatz aussehen, wenn man abends mit dem Auto von der A94 kommend in die Stadt einfährt.  Visualisierung: Bayern Projekt GmbH
So soll künftig der Vogelweideplatz aussehen, wenn man abends mit dem Auto von der A94 kommend in die Stadt einfährt. Visualisierung: Bayern Projekt GmbH

Nummer vier im Bund der Wolkenkratzer ist der White Tower: Metallische Fassade, 53,6 Meter hoch, 15 Etagen, 15 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.

Der Turm wurde von Swiss Life Asset Managers erworben und für 20 Jahre an eine Firmengruppe vermietet, die dort ein Vier-Sterne-Ramada-Hotel mit 344 Zimmern, Panoramasuiten, verschiedenen Restaurants sowie Konferenz- und Wellnessflächen einrichtet.

Zum gesamten Komplex gehören zudem zwei Tiefgaragen mit zusammen 960 Parkplätzen sowie insgesamt 370 Fahrradstellplätzen. Dazu kommen insgesamt 3400 Quadratmeter Lagerflächen.

– Titelbild: Bayern Projekt GmbH –