17. Juni 2017
„Einen Kasten in dieser Dimension wollen wir nicht“. Das erklärte Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, bezüglich einer Tektur, also der Korrektur eines bereits genehmigten Bauplans an der Effnerstraße, jetzt im Kommunalparlament. Die Lokalpolitiker stimmten diesem Statement gegen die Stimmen der SPD-Fraktion zu. Indes ist das Vorhaben von der Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat bereits am 22. Februar baurechtlich genehmigt worden, die Arbeiten laufen.
Bei dem Projekt handelt es sich laut Tagesordnung um den „Neubau eines Wohnheims für Arbeitnehmer, Studierende, Pflegepersonal o. ä. mit Tiefgarage“ auf einem Areal an der Effnerstraße, stadteinwärts gelegen nach der Abzweigung Odinstraße. Bauherr ist die Münchener Hausbau, Planungs- und Baumanagement GmbH, mit Sitz in der Maximilianstraße.
Laut Thorsten Vogel, Pressesprecher m Referat, hat das Gebäude eine straßenseitige Länge von 36 Meter und eine Tiefe von 14 Meter. Es hat zwei Regelgeschosse – Wandhöhe 5,85 Meter – und ein deutlich zurückgesetztes Terrassengeschoss mit einer Wandhöhe von 8,85 Metern. Genehmigt wurden 46 Einheiten mit jeweils einem Bett.
Das Vorhaben löst einen Pkw-Stellplatzbedarf von zehn Plätzen aus, die entsprechenden Stellplätze werden in einer Tiefgarage auf dem Grundstück errichtet. Zudem mussten 46 Fahrrad-Abstellplätze nachgewiesen werden, die ebenfalls auf dem Grundstück eingerichtet werden.“
Zur besagten Tektur erläuterte Vogel: „Es werden lediglich kleinere Änderungen im Innern des Gebäudes beantragt, zum Beispiel zusätzliche Treppen ins Untergeschoss. Eine Erhöhung der Anzahl an Wohneinheiten ist damit nicht verbunden.“
Gleichwohl unterstrich Brannekämper, dass das Projekt „nach Art und Maß gemäß Bauordnung zu groß an dieser Stelle ist und auch der Baumbestand auf dem Grundstück wird total wegrasiert.“
CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller ergänzte: „Das Gebäude muss sich kumulativ in die Nutzung einfügen.
Sonst holen wir uns den Teufel ins Haus, wenn wir das genehmigen.“ Frank Otto (SPD) dagegen: „Das Gebäude passt in die Reihe der Einfamilienhäuser, ist sinnvoll. Ich sehe keine Ablehnungsmöglichkeit.“
Letztere Argumente stachen aber nicht. Der mit großer Mehrheit gefasste Beschluss der Mitglieder des Gremiums: „Der Bezirksausschuss hält die Kubatur (Anm. d. Red.: Fachbegriff für den umbauten Raum) für überzogen, da sie das Quartier negativ prägen und das angrenzende Gartenstadtgebiet negativ beeinflussen würde.“
– Titelbild: Münchner Hausbau –