20. Dezember 2017

Prächtige Anwesen, edle Wohnungen, Praxen, Kanzleien und Büros – all das findet sich in der Flemingstraße im Herzogpark, parallel verlaufend zur Isar, zur Pienzenauer- und zur Mauerkicher­straße. Berühmtester Bewohner war wohl Erich Kästner, der 1952 in das mit Beginn der Zwanziger Jahre entstandene Nobelviertel gezogen ist. Um so erstaunlicher ist, dass bis dato kein Gebäude als Baudenkmal ausgezeichnet ist. Das ändert sich nun: Das Wohn- und Geschäftshaus Fleming­straße 11 bekommt Denkmalschutz – nach einer Anfrage der Eigentümer.

Das Planungsreferat unterrichtete vor kurzem die Mitglieder des Bezirksausschusses, dass das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege den Denkmalstatus festgestellt hat und dass der eher schlicht anmutende, zweigeschossige Walmdachbau in die Denkmalliste nachgetragen wird. Das Haus „mit kleinem Erkervorbau wurde anno 1932 vom Baubüro Leonhard Moll in sachlichen For­men gestaltet“, so die Beschreibung der Behörde in der Denkmalliste.

Bauherr war einst der Kaufmann Michael Mayr. Das Anwesen mit zwei Wohnungen, „wobei im Erd­geschoss ein großer Ladenraum den Grundriss bestimmt, hat geschichtliche Bedeutung. Auf Grund der Überlieferung zeigt es den Wohnstandard bürgerlichen Wohnens am Anfang der Dreißiger Jahre. Als Etagenwohnhaus mit Ladengeschäft fällt es im nördlichen Herzogpark, der stark von – teils großen – Villen geprägt ist, heraus. In diesem Bereich diente das Gebäude der Nahversorgung der unmittelbaren Umgebung, in der es nur wenige Geschäfte gab“, heißt es in der Begründung der Denkmaleigenschaft.

Und weiter: „Das Haus ist ein seltenes Beispiel einer schlichten Architektursprache dieser Zeitstellung in München, hat künstlerische Bedeutung. In seiner Umgebung mit teils großen und oft aufwendig dekorierten Villen nimmt sich der betont schlichet Bau stak zurück, wodurch seine verhaltene Modernität noch deutlicher zum Tragen kommt.“

Das Wohn- und Geschäftshaus Flemingstraße 11 wird auf Initiative der Eigentümer in die Denkmalliste aufgenommen. Foto: hgb