4. Dezember 2017

Das ein oder andere Theaterstück dürfte künftig sicherlich im KulturBürgerHaus (KBH) an der Ecke Eugen-Jochum-/Ruth-Drexel-Straße im neuen Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastra­ße aufgeführt werden. Einem Theaterstück gleicht auch die inzwischen sechsjährige Planung des Pilotprojekts: Vorletzter Akt: Im November 2016 hatte der Stadtrat aus Spargründen beschlossen, die Kosten um zehn Prozent auf 10,2 Millionen Euro zu reduzieren. Auf Initiative von CSU-Stadtrat Marian Offman wurde jetzt im Rathaus beschlossen, just diese Planung zu realisieren. Der – hof­fentlich – letzte Akt!

Der Bezirksausschuss hatte gegen die Eingriffe protestiert, die Umsetzung der ursprünglichen Pläne – Aufwand 11,4 Millionen Euro – gefordert. Ein Lokalpolitiker hatte die Vorgehensweise kommentiert: „Das Projekt ist gänzlich gekippt.“ Ein anderer meinte: „Das ist doch Pfusch am Bau. Das erfordert ja eine Umplanung, das ist die pure Verplanung, das kostet doch wieder viel Geld.“ Und Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Kommunalparlaments, hatte stocksauer gewettert: „Es ist unglaublich, dass durch die angebliche Einsparung von etwas mehr als einer Millionen Euro zehn Millionen Euro in den Sand gesetzt werden.“

„Ich bin sehr froh, dass der Stadtrat den Beschluss in der ursprünglichen Fassung gefasst hat. Damit finden nun in Bogenhausen zahlreiche Einrichtungen unter einem Dach Platz, für die man sonst separate Gebäude hätte errichten müssen. So gesehen ist das Konzept an sich schon eine Sparmaßnahme“, erklärte Kommunalreferent Axel Markwardt zum Entscheid.

Und Kulturreferent Hans-Georg Küppers ergänzte: „In einer wachsenden Stadt bauen wir auch die kulturelle Infrastruktur stetig aus. Im neuen Wohnquartier auf dem ehemaligen Kasernengelände schaffen wir Räume für kulturelles und bügerschaftliches Engagement. Wer also selbst aktiv werden möchte, kann im Bürger- und Kulturtreff seine Ideen verwirklichen und zum Kulturangebot vor Ort beitragen.“

Die Einrichtung umfasst, so die Stadt, künftig auf einer Nutzfläche von rund 2400 Quadratmetern ein Alten- und Servicezentrum (ASZ), einen Familien- und Nachbarschaftstreff sowie eine stadtteilkulturelle Einrichtung. Technische Grundlagen für die gemeinsame Nutzung sind gemäß Planunterlagen verschiebbare Zwischenwände, eine hydraulisch versenkbare Bühne, Schallschutz und Medientechnik sowie eine vereinbarte Galerie, so dass rund 250 Personen Platz haben.