17. Februar 2018

Samstags, sonntags und an Feiertagen ist er (fast) leer – der rund fünf Dutzend Stellmöglichkeiten umfassende Parkplatz des Umweltministeriums am Rosenkavalierplatz. „Öffnung des Parkplatzes außerhalb der Dienstzeiten, denn der Platz wurde ja mit Steuermitteln gebaut“ forderte Wolfgang Vierling bei der Bürgerversammlung im Oktober. Mit zwei Gegenstimmen war der Antrag verabschiedet worden. Doch das Ministerium – im Trakt gibt es auch eine Tiefgarage – ließ jetzt die Stadt, die um eine nochmalige Prüfung gebeten hatte, (erneut) abblitzen. Käufer, Kino- und Kneipenbesucher müssen weiterhin im Arabellapark kurven, um ihr Auto abstellen zu können.

In einer Stellungnahme, datiert vom 13. Dezember 2017, teilte das Ministerium als Eigentümer dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) mit, „dass sich an den Gründen für die Sperrung des oberirdischen Parkplatzes vor dem Dienstgebäude bis heute nicht geändert hat und der Platz daher für die Öffent­lichkeit gesperrt bleibt“. Dabei wurde auf die Stellungnahme zur Sperrung vom 8. Februar 2013 verwiesen.

Denn schon im Oktober 2012 hatte Roland Stolz bei der Bogenhauser Einwohnerversammlung „die Öffnung am Wochenende wie früher zur kostenlosen Nutzung“ gefordert. Wie früher: Bis 2010 war der Parkplatz nämlich für die Öffentlichkeit geöffnet. Allerdings: Zuvor war er dicht, aus Sicherheits­gründen wegen eventueller Anschläge.

Der gähnend leere Parkplatz des Umweltministeriums an einem Samstag zur Einkaufszeit von oben gesehen. Foto: hgb

In der Mitteilung zur Sperrung vom 8. Februar 2013 heißt es: „Grund dafür war unter anderem auch die überwiegende Nutzung durch Gäste der gegenüberliegenden Hotels während der freigegebe­nen Zeit.

Da ein Großteil dieser parkenden Hotelgäste erst am Montag im Laufe des Tages oder im Laufe der Woche wieder abreiste, standen etliche Parkplätze für Bedienstete nicht zur Verfügung. Außerdem musste eine starke Verschmutzung des Parkplatzes festgestellt werden. Wir haben da­her beschlossen, den Parkplatz nicht mehr zur öffentlichen Benutzung freizugeben“.

Dazu ein KVR-Straßenverkehrsexperte: „Da es sich um eine private Fläche im Eigentum des Frei­staats Bayern handelt, besteht seitens der Landeshauptstadt keinerlei rechtliche Möglichkeit, auf die Entscheidung zur Sperrung oder Öffnung Einfluss zu nehmen“. Kurzum: auch an Wochenenden wird weiter dicke Luft im Arabellapark durch Parksuchverkehr produziert.

Angesichts der Angaben des Ministeriums hatte ein Bürger, der nicht namentlich genannt werden will, gemosert: „Auf die Idee, den Parkplatz wenigstens samstags zu öffnen, wenn halb Bogenhau­sen ins Stadtteilzentrum Arabellapark zum Einkaufen kommt, sind die wohl nicht gekommen. Ein Hinweisschild für die Hotelgäste und das Problem wäre doch gelöst“. Fraglich, ob’s so einfach ist, ob’s funktionieren würde, ob Hotelgäste lieber (wieder) ausweichen würden statt für einen Platz in der Hotelgarage zu bezahlen?

Wie dem auch sei. Fakt ist, dass vor der Haustür des Umweltministeriums der Bus- und U-4-Bahn­hof ist, zwei Straßenbahnlinien auf der Rückseite des Blocks halten. Ein Check der Autokennzei­chen der abgestellten Fahrzeugen ist mehr als befremdlich: Die Hälfte hat eine Münchner Nummer.

Abgeschrankt – der Parkplatz des Umweltministeriums an einem Samstag. Zufahrt zum Gelände haben nur Bedienstete des Ministeriums. Foto: hgb