12. Oktober 2018

„Als ich durch eine Familienchronik erfahren habe, dass einer der Bildhauer des Denkmals mein Vorfahre war, hatte ich die Idee“. Das schrieb eine gebürtige Münchnerin, die nun in Oberhaching lebt, an den Bezirksausschuss und beantragte die Auslage eines Gästebuchs am Friedensengel. Die Mitglieder des Kommunalparlaments lehnten schmunzelnd den außergewöhnlichen Wunsch einhellig ab. Sie befürchteten nämlich – durchaus berechtigt – „regelmäßige Vandalismusschäden“.

„Der Platz am Friedensdenkmal auf der Prinz-Luitpold-Terrasse ist wie ein Berggipfel, eine Berg­hütte oder eine Kapelle ein Ort, an dem man sich gern trifft, staunt, ausruht, meditiert, betet, sich küsst oder einfach die Aussicht genießt. Touristen aus aller Welt besuchen diesen magischen Ort, nicht nur weil der Friedensengel schön anzusehen ist, sondern auch wegen der Spiritualität und der >Frieden<-Denkmalsymbolik“, schrieb die Frau in ihrem Vorschlag.

Und weiter: „Es braucht lediglich ein Buch mit leeren Seiten sowie einen Stift. Das Buch sollte natürlich in eine wetterfeste, befestige Box eingelegt werden. Wenn es so eine Plattform der Grüße und Wünsche gäbe, dann hätten Münchner einen Grund mehr, den Engel zu besuchen.“ Gleich­wohl: Die Kehrseite wären Kosten und mögliche Beschädigungen gewesen.

Hätten Sie’s gewusst? Das Denkmal erinnert an das 25-jährige Jubiläum des Friedensschlusses nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870 bis 1871. Die goldene Figur an der Spitze ist einer in Pompeji gefundenen Statue der griechischen Siegesgöttin Nike nachempfunden – kurz als Friedensengel bezeichnet.

Der Friedensengel inmitten der Maximiliansanlagen – das Wahrzeichen von Bogenhausen. Foto: muenchen.de / Rainer Viertlböck