23. Februar 2019

Als Radfahrer rechts Abbiegen trotz Rotlicht zeigender Ampel? In München ist das jetzt möglich. An neun Stellen – darunter an der Ecke Denninger- / Friedrich-Eckart-Straße – werden im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojekts Grüne Pfeile für Radler getestet. Insgesamt 15 Schilder werden in der Stadt installiert.

„Ziel ist es, die Bedingungen für den Radverkehr weiter zu verbessern, ohne dass die Verkehrs­sicher­heit darunter leidet. Der Grüne Pfeil ist selbstverständlich kein Freifahrtschein für Radler. Sie müssen weiterhin an der roten Ampel anhalten und dürfen erst dann bei Rot abbiegen, wenn sie sich versichert haben, dass sie niemand anderen behindern oder gefährden“, so Kreisverwaltung­s­referent Thomas Böhle.

Das Deutschland weite Pilotprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen – neben München in Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, Münster, Reutlingen und Stuttgart  – geht auf eine Initiative des Stadtrats am Marienplatz aus dem Jahr 2015 zurück. Die Bundesbehörde hat aus einer vom Kreisverwaltungs­referat vorbereiteten Vorschlagsliste mit 45 Stellen neun Kreuzungen ausgewählt, an denen die Grünpfeile für den Radverkehr angebracht werden.

Die ausgewählten Kreuzungen in München decken verschiedene Möglichkeiten des Rechtsabbie­gens für Radfahrer ab, zum Beispiel von der Fahrbahn auf den Radweg oder Radfahrstreifen, von Radweg auf Radweg oder vom Radweg auf die Fahrbahn. Für die Evaluierung des Pilotversuchs wird das Verkehrsverhalten über installierte Kameras beobachtet.

Der Versuch läuft bis zum Jahresende, dann müssen die Schilder des Pilotversuchs wieder abge­nommen werden, bis eine endgültige straßenverkehrsrechtliche Regelung getroffen wird. 2020 soll dann auf Basis der gewonnenen Erfahrungen beschlossen werden, ob die Straßenverkehrsordnung entsprechend angepasst wird.

Für Radfahrer ist rechts Abbiegen trotz Rotlichts der Ampel an der Kreuzung Denninger- / Friedrich-Eckert-Straße erlaubt – ein Pilotprojekt an neun Stellen in München. Foto: hgb