19. Juli 2019

Erneut – nach einem Antrag vor vier Jahren – hat ein Anwohner der Effnerstraße die Verlegung der Bushaltestelle Odinpark der Linie 187 Richtung Arabellapark „an eine andere Stelle nach der Am­pel“ gefordert. Auf einstimmige Empfehlung des Untergremiums Verkehr wurde das Anliegen vom Bezirksausschuss an die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) weiter geleitet. Indes: Haltebuch­ten werden seit Jahren wegen der schwierigen Ein- und Ausfahrt der Busse nicht mehr angelegt.

In dem Schreiben heißt es: „Die Ursachen dafür, dass bei Regen die wartenden Fahrgäste nass ge­spritzt werden – bei sehr starkem Regen spritzt das Wasser teilweise bis an unser Aschentonnen­häuschen – ist zum einen darin zu sehen, dass (im Gegensatz zur gegenüberliegenden Haltestelle) hier die rechte Fahrbahn direkt an der Bushaltestelle vorbeiführt (auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen Parkstreifen). Zudem ist hier Tempo 60 erlaubt.“

Tempo 60? Seit April gilt auf der Strecke durchgehend Tempo 50!

Zum zweiten führt der Mann an: „Vor Jahren wurde ein an dieser Stelle befindlicher Gully entfernt und deshalb steht bei Regen das Wasser weit in die Fahrbahn hinein, teilweise ist die Bushaltestel­le sogar überschwemmt.

Die Verlegung der Bushaltestelle 187 Odinpark stadteinwärts hinter die Einmündung der Odin- in die Effnerstraße – das fordert ein Anwohner. Es komme beim Anhalten der Busse bei Grünlicht der Ampel immer wieder zu gefährlichen Situationen, da nachfolgende Autos die Spur zum Überholen wechseln – trotz der durchgezogenen weißen Linie auf der Fahrbahn. Foto: hgb

Martin Tscheu, Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr, hatte gemeinsam mit dem Anwohner die Situation vor Ort begutachtet. „Wie wir gehört haben, soll auch ein Wartehäuschen errichtet werden (Anm. d. Red.: Teil des Programms „Barrierefreie Haltestellen“, geplante Ausführung noch in diesem Jahr). Wenn wie von Ihnen vermutet, das Häuschen wegen des Fahrradwegs direkt auf dem Streifen an der Fahrbahn errichtet werden soll, kann sich die Stadt die Ausgabe sparen. Denn bei Regen kann das Wartehäuschen nicht entsprechend dem Zweck genutzt werden. Bei Sonnen­schein ist ein Wartehäuschen nicht nötig.“

Wartehäuschen bei Sonnenschein nicht nötig? Senioren vom gegenüberliegenden MünchenStift und auch andere Fahrgäste wären wohl froh, wenn sie wie in den vergangenen Wochen nicht in  der prallen Sonne auf den Bus warten müssten.

Weiter moniert der Antragssteller: „Fahrgäste entsorgen weiter ihren Müll, vor allem Zigarettenkip­pen und Papiertaschentücher, nicht im Abfallkorb der Haltestelle, sondern auf dem Gehweg bzw. in unserem Vorgarten. Auch Bierflaschen und Getränkedosen haben wir schon entsorgt.“

Und: „Die Reinigungskräfte der MVG haben gesagt, dass sie nicht für den Gehweg sondern nur für den Bereich der Bushaltestelle zuständig sind. Solange die Buslinie lediglich provisorisch eingerich­tet war, haben wir dies toleriert, den Gehweg gekehrt und den Müll entsorgt. Auf Dauer sind wir jedoch nicht bereit, teilweise mehrmals täglich den Gehweg zu kehren und den von den Fahrgästen hinterlassenen Müll zu entsorgen.“

Der bessere Platz für die 187er-Bushaltestelle Odinpark (Richtung Arabellapark) nach der Einmündung der Odin- in die Effnerstraße? Der Verkehr könnte auf zwei Spuren weiter fließen. Gleichwohl werden seit Jahren Haltebuchten für Busse wegen der schwierigen Ein- und Ausfahrt nicht mehr angelegt. Foto: hgb

Zum Alternativstandort des Stopps wird angeführt: „Wenige Meter nach der Ampel an der Einmün­dung der Odin- in die Effnerstraße ist eine deutlich besser geeignete Stelle. Insbesondere könnte hier das Wartehäuschen weiter entfernt von der Fahrbahn aufgestellt werden, da ein großer Grün­streifen vorhanden ist. Die Verlegung hätte zudem den Vorteil, dass der fließende Verkehr zwei­spurig an einem haltenden Bus vorbeifahren könnte, während dies vor der Ampel nur auf einer Spur möglich ist.“

Ein wesentlicher Aspekt wurde bei all dem aber nicht berücksichtigt. Die betagten Bewohner und Besucher des MünchenStift-Seniorenhauses an der Effnerstraße 76 hätten weitere Wege, müssten zwei Mal an ampelgesteuerten Übergängen die Fahrbahnen überqueren. Auch die Strecken vom und zum Christophorus Hospiz und den Wohnanlagen würden länger.