11. August 2019
Die Idee stammt von Renate Schäfer-Pietig, Rektorin der Grundschule an der Stuntzstraße in der Parkstadt: Angesichts der prekären Betreuungssituation für Kinder in der Umgebung regte sie bei einer Informationsveranstaltung von Giesecke+Devrient (G+D) zum Bau der neuen Firmenzentrale des Konzerns für Sicherheitstechnologie und Hersteller von Banknoten an, neben Geschäften und Gastronomie im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte einzurichten. Die Mitglieder des Bezirksausschusses nahmen der Einfall auf und verabschiedeten einstimmig einen diesbezüglichen Antrag.
In der von allen Parteien im Kommunalparlament gezeichneten Initiative heißt es: „Das Planungsreferat möge bei der Bebauung der Prinzregentenstraße 159 (Giesecke+Devrient ) intensiv darauf hinwirken, dass ein Hort / eine Kindertagesstätte im Neubau Platz findet. Dieser ist nach der Baunutzungsverordnung (BauNVO) als ausnahmsweise zulässig zu genehmigen.“ Der Hintergrund dazu: Das Areal befindet sich gemäß Flächennutzungsplan in einem Gewerbegebiet.
In der Begründung des Antrags wird angeführt: „Die Hortsituation der Grund- und Mittelschule an der Stuntzstraße (Sprengelschule) ist angespannt, wegen der fehlenden Räume können nicht die benötigten Hortplätze angeboten werden. Schäfer-Pietig hatte bei der Versammlung das Modell des Burda-Verlags im Arabellapark angeführt. Dessen betriebseigene Betreuungseinrichtung ist auch für Kinder aus dem Quartier geöffnet. In Folge regte Frank Otto (SPD) im Bezirksausschuss an, dass das Unternehmen „Träger der Kita werden soll“.
Berndt Hirsch (FDP) erklärte bei der Tagung des Stadtteilgremiums, dass die „Eigentümer des Konzerns aufgeschlossen sind“ für eine Kindertagesstätte. Dazu auf unsere Ulrike Woenckhaus, Manager Externe Communication:
„Der Bauherr wird, wie dies auch bereits auf der Nachbarschaftsveranstaltung gesagt wurde, die Option prüfen, eine Kindertagesstätte im geplanten Neubau einzurichten. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir dazu leider keine weiteren Aussagen treffen. Dazu müssen wir die Ergebnisse des Prüfprozesses abwarten, was einige Zeit beanspruchen wird.“
G+D – 1982 gegründet, weltweit tätig, Hauptsitz an der Prinzregenstraße 157, mehr als 11 000 Mitarbeiter, Umsatz 2,25 Milliarden Euro – realisiert nach Plänen vom Büro Henn Architekten aus München in Nachbarschaft zu den Bavaria Towers einen Tech-Campus mit rund 42 000 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen für etwa 2000 Arbeitsplätze. Der Neubau ersetzt ein Gebäude, das 1952 den Grundstein für den Münchner Stammsitz bildete.