Schock für die Eltern, die ihren Nachwuchs in der Kindertagesstätte „KMK Kinderzimmer Brunnbach“ – das Gebäude gehört der Stadt – im Bürgerpark an der Oberföhringer Straße 160 betreuen lassen: Der private Träger, der neben dieser Kita (seit 2020) in Hamburg nach eigenen Angaben 41 Einrichtungen für rund 4000 Kinder betreibt, schließt zum 31. August.

Rund 110 Mädchen und Buben sind betroffen, die Mütter und Väter stehen vor einem großen Problem, denn Ersatzplätze – zumal in dieser Größenordnung – gibt es schlicht und einfach weit und breit nicht. Betroffen und zugleich fassungslos sind auch 27 Mitarbeiter.

Auf der Homepage des Unternehmens, eine GmbH & Co.KG, heißt es (Auszüge): „Die bisherige Münchner Förderformel (MFF) stellte die wirtschaftliche Grundlage für den Betrieb unserer Kita dar. Leider ist eine Fortführung unter den neuen Bedingungen des >Defizitausgleichs< ab September 2024 (Anm. d. Red. neues geplantes Förderkonzept) nicht darstellbar.

Im Gegensatz zu unseren Fachkräften, die sehr wahrscheinlich schnell eine neue Anstellung finden, ist es für die betroffenen Familien weitaus schwieriger, kurzfristig einen neuen, bezahlbaren Kita-Platz für ihre Kinder in München zu finden. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und Herausforderungen, die diese Situation für unsere Eltern und Kinder mit sich bringt, zutiefst.“

Dann wird gegen die Stadt gewettert: „Als privater Träger sehen wir den Beschluss zur Umstellung auf ein Defizitausgleichssystem kritisch. Die neue Münchner Kitaförderung (MKF) verhindert den weiteren Ausbau von Betreuungsangeboten, die auch in München weiterhin dringend benötigt werden. Ohne die Möglichkeit, als Träger moderate Gewinne erwirtschaften oder entsprechende Rücklagen bilden zu können, werden keine weiteren privaten Investitionen in das Kita-Angebot in München erfolgen können. Der neue Defizitausgleich entzieht den privaten Trägern damit die Grundlage für den weiteren Ausbau des Betreuungsangebots. Und stellt viele Münchner Familien vor die Frage, ob sie sich die Betreuung ihrer Kinder zukünftig noch werden leisten können. Das ist auch mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein fatales Signal.“

Aussagen, die an dieser Stelle von unser-bogenhausen.de nicht gegengerechnet und nicht bewertet werden können!

Die Mitglieder des Bezirksausschusses waren sich angesichts des „Notfalls“ bezüglich einer Rettung einig. CSU-Stadtrat Jens Luther erklärte bei der Sitzung, zu der mehr als ein Dutzend Eltern gekommen waren: „Die Stadt muss die Kita übernehmen. Das ist eine kommunale Aufgabe.“

Der Beschluss des Kommunalparlaments: Die Stadt München / das Referat für Bildung und Sport (RBS) wird unter dem Grundsatz der kommunalen Pflichtaufgabe aufgefordert:

• Die vorübergehende Trägerschaft der KMK Kinderzimmer Brunnbach zu übernehmen, bis ein neuer Träger gefunden ist.

• Die KMK Kinderzimmer Brunnbach gegebenenfalls finanziell vorübergehend zu unterstützen, bis ein neuer Betreiber gefunden ist.

• Das durch die geplante Schließung durch Entlassung betroffene Personal zu übernehmen bis ein neuer Träger gefunden ist, der das Personal wieder übernimmt.

• Das Defizitausgleichsystem zu überarbeiten, sodass die Versorgungssicherheit für die Kita gewährleistet ist.

Der private Betreiber der Kindertagesstätte „KMK Kinderzimmer Brunnbach“ – das Gebäude gehört der Stadt – im Bürgerpark Oberföhring, in der rund 110 Mädchen und Buben betreut werden, schließt zum 31. August. Foto: hgb