13. September 2019
Die Rathaus-Sitzungsvorlage „Nr. 14-20 / V 14302 Maßnahmen zur Luftsituation auf der Prinzregentenstraße“ mit dem Unterpunkt „M5“ sorgte bei der Tagung des Bogenhauser Kommunalparlaments für dicke Luft. Per Antrag – gezeichnet von CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller und seinem Kollegen Peter Reinhardt – forderte die CSU die Stadt auf, „M5 dem Bezirksschuss umfassend darzustellen“. Gegen die sechs Stimmen der Grünen wurde die Initiative verabschiedet. Man votierte so gegen mehr Ampeln, befürchtet in Folge Schleichverkehr durch Alt-Bogenhausen.
Vorweg: M5 hat rein gar nichts mit dem gleichnamigen BMW-Modell zu tun. In der Maßnahme heißt es allgemein: Es sind schnellstmöglich effiziente Maßnahmen zur Reduzierung der NO2-Werte notwendig. Und weiter unter >Intelligente Verkehrssteuerung<: „Verbesserung des Verkehrsflusses in der Prinzregentenstraße durch Anpassung der Lichtsignalanlagen.“ So soll „aus der Wirkungsabschätzung des Landesamts für Umweltschutz (LfU) vom 09.04.2019 durch Verminderung des Durchschnittlichen Tagesverkehrs (DTV) um 15 Prozent die größte Minderung des NO2-Werts“ erzielt werden.
Dazu die Bewertung des Kreisverwaltungsreferats (KVR): „Die Reduzierung der Verkehrsmenge um 15 Prozent im Bereich der Hausnummern 64 und 66 kann durch eine Zuflussdosierung mit Hilfe mehrerer Lichtsignalanlagen (LSA) östlich des Streckenabschnitts Prinzregentenplatz – Ismaninger Straße erreicht werden.“
Und weiter: „Gegebenenfalls würden die daraus resultierenden (zusätzlichen) Staus außerhalb der Stadtgrenze bzw. auf der Autobahn entstehen. Vorbehaltlich der Ergebnisse einer noch zu erstellenden Detailuntersuchung für die Umsetzung geht das KVR davon aus, an circa sieben Knoten (Töginger – / Prinzregenten-, Eggenfeldener – / Weltenburger -, Einstein- / Truderinger Straße, Leuchtenbergring / Prinzregentenstraße, Prinzregentenplatz, Leuchtenbergring / Einsteinstraße, Einstein- / Grillparzerstraße, Ismaninger- / Prinzregentenstraße) den Verkehr in Richtung des fraglichen Streckenabschnitts reduzieren zu müssen.“ Richtig gelesen: „circa sieben Knoten“ – das KVR listet acht Knoten auf …
Kurzum: Mehr Ampeln, weniger Verkehr, bessere Luft. Diese Schlussfolgerung ist mit Verlaub schleierhaft. Denn: mehr Ampeln, mehr Staus, mehr Abgase. Und was macht der Autofahrer, vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs? Er sucht andere Wege. Deshalb heißt es in dem CSU-Antrag: „Durch angepasste Ampelschaltungen zusätzlich provozierter Schleichverkehr über die Zaubzer-, Holbein-, Siebert und Möhl- bzw. Maria-Theresia-Straße muss vermieden werden.“ Also kein verstärkter (!) Schleichverkehr durch Alt-Bogenhausen.
M5 wird wohl über die Köpfe der die Örtlichkeit kennenden Kommunalpolitiker umgesetzt. Heißt es doch am Schluss der Vorlage: „In dieser Beratungsangelegenheit ist die Anhörung des Bezirksausschusses nicht vorgesehen.“