5. April 2020

Die Mitglieder des Bezirksausschusses ärgern sich einmal mehr wegen einer Antwort der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die MVG hat es nämlich entgegen dem einstimmigem Beschluss des Kommunalparlaments und dem Wunsch von Anwohnern bei der Bürgerversammlung abgelehnt, den ExpressBus X30 am Stopp Moselstraße (die Linie 187 hält hier alle 20 Minuten) zusätzlich halten zu lassen.
Von der Maßnahme würden die Menschen aus der Parkstadt sowie aus der „Schwarzwaldsiedlung“ – dem von der Weltenburger- und der Eggenfeldener Straße umrahmten Wohngebiet – erheblich profitieren. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember fährt die Linie ab Harras über den Ostfriedhof, Silberhorn-, Tegernseer Landstraße, Candidplatz und Brudermühlstraße zum Ostbahnhof und von dort weiter zur Grillparzerstraße, zum Vogelweideplatz, zum Cosimabad bis zum Arabellapark.
Gleichwohl, so die MVG-Antwort: ExpressBusse sind für stark frequentierte Haltestellen mit Umsteigemöglichkeiten zur S- und U-Bahn sowie Tram gedacht, sie sind somit ein hochwertiges, attraktives und schnelles Nahverkehrssystem. An der Moselstraße gebe es aber keine Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln.
In der Forderung der Lokalpolitiker war angeführt worden: Der Abstand zwischen Vogelweideplatz und Cosimabad ist selbst für einen ExpressBus zu weit, so dass ein zusätzlicher Stopp an der Haltestelle Moselstraße sinnvoll ist. Die Bürger aus der angrenzenden Siedlung dürfen nicht ausgegrenzt werden. Der weitere Halt wird sicher nicht zu einer erheblichen Verzögerung der Fahrzeiten führen. Im Zuge der Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs ist diese Maßnahme unverzichtbar.

Der ExpressBus X30 soll an der Haltestelle Moselstraße stoppen – der Bezirksausschuss beharrt trotz Ablehnung der MVG auf seiner Forderung, unterstützt die Forderung der Anwohner. Foto: hgb

Ein Stadtteilvertreter erklärte kopfschüttelnd: „Aus- und Einstieg dauern zehn bis 15 Sekunden. Wartet kein Fahrgast oder will keiner aussteigen, fährt der Bus ja durch. Das kann’s doch nicht sein. Der X30 muss hier halten.“
Das einhellig verabschiedete Statement der Lokalpolitiker: „Es ist dem Bezirksausschuss unbegreiflich und den Bürgern nicht zu erklären, weshalb die Einrichtung des Busstopps an der Moselstraße abgelehnt und dabei auf wesentlich zeitintensivere Varianten für die Bürger verwiesen wird. Wir weichen deshalb von unserer Forderung nicht ab.“