06. August 2021

Cosimastr.: „Blinklicht für Gefahrenstelle“

Das Thema Umlaufsperre beschäftigt die Mitglieder des Bezirksausschusses immer wieder – seit mehr als zehn Jahren, beginnend kurz nach der Inbetriebnahme der Tramlinie St. Emmeram. Die Querungshilfe der Cosimastraße auf Höhe des Salzsenderwegs hat es dabei diversen Lokalpo­litikern immer wieder angetan. Nun haben die Grünen durch Radbeauftragte Gunda Krauss einen entlarvenden Antrag („Vorsichtsmaßnahmen“) gestellt. Daraus wird klar: die Umlaufsperre ist eine Gefahrenstelle! Warum man dann auch noch eine zweite Sperre fordert – unverständlich.

Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion beschloss das Kommunalparlament: „Die Stadt wird aufgefordert, an der stadteinwärts führenden Fahrspur der Cosimastraße ein sensorgesteuertes Blinklicht einzurichten, das die Autofahrer auf die Gefahrenstelle an der Querung aufmerksam macht. Auf der Fahrspur stadtauswärts soll ein Hinweisschild angebracht werden.“ Zudem wird ge­beten, einen Stellplatz direkt vor der Querung auf der stadtauswärts führenden Fahrspur zu entfer­nen, um eine bessere Einsehbarkeit der Cosimastraße vom Salzsenderweg aus zu erreichen.

Die Umlaufsperre an der Cosimastraße / Höhe Salzsenderweg über die Tramschienen soll nach der Vorstellung von Lokalpolitikern um eine weitere Sperre erweitert werden, damit Radler die Gleise ohne „Gegenverkehr“ passieren können. Diese Forderung ist von der Stadt wiederholt abgelehnt worden. Foto: hgb

Hintergrund zur Örtlichkeit: Vor u n d hinter der Umlaufsperre gibt es sichere Querungsmöglich­keiten für Fußgänger und Radfahrer. Knapp 50 Meter vom Salzsenderweg entfernt befindet sich auf Höhe der Wesendonkstraße ein Ampel gesteuerten Übergang. Ein zweiter ist etwa 100 Meter wei­ter an der Tramhaltestelle Taimerhofstraße. Für alle Beteiligten ein kleiner Umweg, ein paar Minu­ten mehr unterwegs. Beide Überwege werden vielfach aus Bequemlichkeit ignoriert.

Die Blinklicht-Antrag-Begründung belegt das: In Stoßzeiten wurde beobachtet, dass in der Um­laufsperre in beiden Richtungen ein Stau entsteht, der auch dadurch verstärkt wird, dass sich die Autos besonders stadteinwärts von der Taimerhof- bis zur Ampel Wesendonkstraße Stoßstange an Stoßstange stauen. Der Fuß- und Radverkehr kann innerhalb der Umlaufsperre nicht abfließen, da die Pkw-Spur zur Alten Salzstraße nicht gequert werden kann. Stadtauswärts fahren die Autos teils mit sehr hoher Geschwindigkeit. Die Cosimastraße macht dort zudem eine leichte Kurve weshalb die Fahrbahn ist für Radfahrer, die aus dem Salzsendweg kommen, sehr schlecht einsehbar ist.“

Also: Wenn in der Umlaufsperre ein >Stau< besteht – warum geht oder radelt man dann noch rein? Weil gerade keine Straßenbahn naht? Wenn wegen Autorückstaus ein Queren der Fahrbahn nicht möglich ist – warum nutzt man dann nicht die Ampel gesteuerten Übergänge? Gleichwohl, von unser-bogenhausen.de beobachet: Mütter, die ihr Rad mit Kinderwagenanhänger schieben, >quet­schen< sich zwischen stehenden Fahrzeugen durch …

 

Sichere Querung der Tramstrecke für Fußgänger und Radfahrer: Knapp 50 Meter vom Salzsenderweg gibt’s auf Höhe der Wesendonkstraße einen Ampel gesteuerten Übergang (li.). Ein zweiter ist etwa 100 Meter weiter an der Tramhaltestelle Taimerhofstraße. Fotos: hgb

Zur zweite Sperre: Das Mobilitätsreferat wurde unlängst aufgefordert, den Übergang am Salzsen­derweg so zu gestalten, dass „auch bei weiter zunehmendem Radverkehr eine für alle Beteiligten, auch zu Stoßzeiten, sichere, schnelle und gefahrlose  Querung möglich ist. Kurzfristig wurde gefor­dert, die Umlaufsperre zu ergänzen, sodass eine Querung im Richtungsverkehr gewährleistet ist, ohne dass das Durchfahren der Sperre durch Gegenverkehr behindert wird.

Blick ins Textarchiv: Juli 2015 Forderung nach „Umgestalten der Umlaufsperre, folgend Forde­rung einer zweiten Umlaufsperre – abgelehnt. Bernd Fichtl von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im August 2017: „Die Aussagen des Kreisverwaltungsreferats (KVR) zu einer Umgestaltung sind eindeutig. Die Behörde wird einen Umbau – einmal abgesehen, wer diesen finanziert – nicht genehmigen.“ Denn: „Eine größere >Sonderkonstruktion< würde dazu führen, dass die Umlauf­sperre wegen der Aufweitung für Standardfahrräder praktisch ungebremst passierbar und somit wir­kungslos wäre, wodurch es in Folge zu Gefährdungen kommen könnte.“

Klarer geht’s wohl kaum! Reicht das nicht?

Übrigens: Im April 2010 hatte der Bezirksausschuss Rückbaumaßnahmen von Umlaufsperren – seinerzeit Stahlsperren genannt – zugestimmt, und zwar am Pachmayrplatz (Zugang Höslstraße), am Denninger Anger (Anbindung zur Revaler – und zur Denninger Straße), am Karl-Erb-Weg sowie am Denninger Anger Ost, Anbindung am Geologiepfad an der Friedrich-Eckart-Straße).