Abgelehnt: Zuschuss für Schwabinger Film

Kritisch hinterleuchtet haben die Mitglieder des Bezirksausschusses in der November-Tagung des Kommunalparlaments die gestellten Anträge auf finanzielle Unterstützungen. Ein Wunsch wurde abgelehnt, zwei vertagt, einer genehmigt und eine nachträgliche Erhöhung gebilligt.

Der Gehörlosenverband München und Umgebung (GMU), Sitz in der Lohengrinstraße, erhält für seine Adventsdult unter dem Motto „Australien – Twins on Tour“ die beantragten 1689 Euro Unter­stützung. Der Antrag für eine nachträgliche Erhöhung über 326 Euro der Initiative „Die Bäume zum Himmel“, eine Anhörung des Direktoriums, wurde von den Lokalpolitikern befürwortet.

Wegen des fehlenden Stadtteilbezugs wurde der Wunsch der „Media Future Team GbR“ für den Dokumentarfilm „Schwabinger Geschichte(n) Teil 1“ abgelehnt. Denn der Film dreht sich haupt­sächlich um Schwabing. Bogenhausen ist nur ein kurzer >Hintergrund<, um die Geschichte von Schwabing zu erzählen.

Wenn’s ums Geld geht … Unterstützungsanträge von Vereinen und Organisationen an den Bezirksausschuss müssen einen Bezug zum Stadtteil haben. Ist das nicht der Fall, gibt’s kein Geld.     Foto: hgb

5311,95 Euro beantragte der Münchner Flüchtlingsrat e.V. als „anteilige Personalkosten“ für das Unterprojekt >Infobus für Flüchtlinge< vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022. Der Wunsch wurde einhellig auf die Dezember-Tagung des Kommunalparlaments geschoben. Denn der Infobus ist ausschließlich für die Betreuung von Neuankömmlingen gedacht. Da es sich in der Musenbergstra­ße um ein Projekt der Regierung von Oberbayern handelt, will CSU-Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper, der die Sitzung des Untergremiums Budget und Satzung geleitet hat, vor der Ent­scheidung mit dem Zuständigen bei der Regierung sprechen.

Die Vereinigung Think Future Bogenhausen e.V. – „Projekt Digitale Medien & Du! • Bogenhausen macht sich fit für die Zukunft • Für eine gute und sichere digitale Zukunft in unserem Stadtbezirk“ –forderte für das erste Quartal 2022 den Betrag von 8793 Euro. Der Antrag wurde vertagt, da eine erklärende Mail nicht allen Lokalpolitikern vorgelegen hatte.

Man war sich einig, dass es sich um ein „interessantes Projekt“ handelt. Gleichwohl sind die Per­sonalkosten so hoch angesetzt, dass die Frage aufkam, welche ehrenamtliche Leistung der Verein selbst einbringt. Dazu CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller: „Unser Budget ist nicht dafür da, um in diesem Umfang Personalkosten im Verhältnis zu anderen Kosten zu übernehmen. Das ent­spricht nicht der Satzung.“ Zudem fehlt in dem Papier laut Protokoll die Angabe der „Einmaligkeit der Zuwendung“.

[alert-announce]Angelika Pilz-Strasser (Grüne) hielt zum Unterstützungsantrag des Vereins ein derartig flammendes Plädoyer – „die Schulen sind begeistert, der Verein braucht eine Anschubfinanzierung“ – ,die stutzig machte, sodass unser-bogenhausen.de Think Future checkte. Für das Projekt – zwölf Workshops mit externen Fachleuten sind geplant – stehen der Vorstand nach eigenen Angaben in Kontakt mit sechs Grundschulen im Stadtbezirk. Verantwortlich ist der erste Vorsitzende, Fabian Sauer – laut Internet-Angaben Beisitzer im Ortsverband Bogenhausen der Grünen, Referent für Pressearbeit der Grünen-Fraktion im Landtag. Eine Sache, wie heißt es so schön, mit Gschmäckle.

[/alert-announce]