01. Dezember 2021
Umzäunte Hundespielwiese: Notwendig?
Lokalpolitischer Aktionismus oder notwendig? Darüber lässt sich’s trefflich streiten. Jedenfalls beantragte die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss, eine umzäunte Hundespielwiese (alternativ Freilaufwiese) im Gebiet des 13.Stadbezirks einzurichten. Das Ansinnen beschäftigt die Lokalpolitiker seit geraumer Zeit – und wird sie auch weiterhin beschäftigen. Denn die Initiative wurde mit einer gegen 30 Stimmen vertagt.
[alert-announce]„In der Grünanlage der Frischluftschneise zwischen Oberföhring und Johanneskirchen unweit des Isabella-Braun-Wegs treffen sich regelmäßig Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern. In der Nähe befindet sich ein Kinderspielplatz. Um die Hunde sicher frei laufen lassen zu können und gleichzeitig die Kinder zu schützen, wird eine eingezäunte Hundespielwiese bzw. eine Freilauffläche beantragt. Die Umzäunung kann beispielsweise mittels Maschendrahtzaun erfolgen. Dieser muss im Boden verankert werden, um eine >Ausbruchmöglichkeit< unter dem Zaun zu verhindern“, heißt es in dem Antrag. [/alert-announce]
Und weiter: „Innerhalb des eingezäunten Bereichs müssen zusätzlich Hundekotbeutel-Spender sowie ein Abfalleimer aufgestellt werden. Das Baureferat / Gartenbau wird gebeten, in Bogenhausen eine hierfür geeignete Grünfläche vorzuschlagen, wenn der beispielhaft genannte Standort am Isabella-Braun-Weg nicht in Frage kommt.“ Die Möglichkeit einer alternativen Örtlichkeit wurde kurzfristig in den überarbeiteten Antragstext aufgenommen.
Fraktionssprecherin Karin Vetterle, zugleich stellvertretende Vorsitzende im Kommunalparlament, selbst Besitzerin eines Vierbeiners, erläuterte weiter: „Eine Hundefreilauffläche dient dazu, dass Hunde ihre Konzentration mal eine Zeit lang vergessen und frei ohne Leine laufen können. Auf einer Spielwiese geht es vor allem darum, dass ein Hund herumfetzen, sich auspowern und spielerisch Sozialkontakte pflegen kann, ohne dabei andere zu gefährden.“
Zur Begründung wurde ausgeführt: Bislang gibt es in München (Musenbergstraße) nur eine Hundespielwiese, die von einem privaten Betreiber stundenweise vermietet wird. Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Hunde gemeinsam spielen zu lassen, ohne dafür eine Kostenbeitrag je Hund leisten zu müssen, ist ein abgezäuntes Gebiet sinnvoll. In anderen europäischen Ländern – beispielsweise in Italien und Österreich – sind abgezäunte Freilaufflächen üblich.
Übrigens: Bereits vor Jahren hat die Stadt die Ausweisung von eingezäunten Hundewiesen abgelehnt. Die Münchner Hundeverordnung regelt, wo im Stadtgebiet welche Hunde an der Leine geführt werden müssen (Leinenpflicht herrscht im Englischen Garten, im Westpark und in ausgewiesenen Bereichen von Grünanlagen), gar keinen Zutritt haben oder frei laufen dürfen
Anm. d. Red.: Die angeführte, privat betriebene Hundespielwiese „Leinenlos“ an der Musenbergstraße 3 bietet laut ihrer Internet-Seite „momentan keine Spiel- und Einzelstunden, da das Gelände nicht nutzbar ist.“