Der Friedhof Daglfing – bei der Kirche St. Philipp und Jakob, angelegt im 14. Jahrhundert, rund 480 Grabstätten– ist voll belegt. Deshalb soll dort auf Antrag der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss durch die Friedhofsverwaltung eine Urnenwand (Kolumbarium) errichtet werden. Geht nicht, so Beatrix Zurek, Leiterin des Referats für Gesundheit: „Der Friedhof Daglfing bietet aus platztechnischen Gründen keine Möglichkeit für eine Urnenwand. Der gesamte Friedhof ist mit Grabstätten eng belegt.“
In der Begründung der Initiative hatte Lokalpolitiker Martin Baumgartner argumentiert, dass den Hinterbliebenen in fußläufig erreichbaren Bereichen die Gelegenheit für eine Bestattung in Wohnortnähe gegeben werden soll. Eine Urnenwand sei eine gute Möglichkeit, um auf wenig Platz relativ viele Bestattungsmöglichkeiten bereitzustellen. Der Friedhof Riem sei für Hinterbliebene ohne Auto zu weit entfernt und schwer zu erreichen.
Zurek in ihrer Antwort: „Es ist insbesondere nicht möglich vor oder neben dem Aussegnungsgebäude eine Urnenwand zu errichten, da diese die Fenster verdecken und das historische Bild des Gebäudes stören würde. Vor der Mauer neben der Aussegnung ist ebenfalls kein Platz, da dort ein Schacht verbaut ist.“
Und weiter: „Die Möglichkeit, eine Urnenwand direkt an der Kirchenwand zu errichten, dürfte schwer realisierbar sein, da der Durchgangsweg an dieser Stelle dann stark verengt würde. Dies müsste zudem mit der Kirchenverwaltung St Emmeram besprochen und umgesetzt werden, da es sich hier um den kirchlichen Friedhofsteil handelt, für den die Städtischen Friedhöfe München nicht zuständig sind.“
Zu all dem muss man wissen: Im Sommer 2015 hatte der Stadtrat die „Fortschreibung des Konzepts zur Friedhofplanung mit Gräberbedarfsprognose bis 2030“ beschlossen. Demnach seien Friedhofserweiterungen in München nicht vertretbar. Mit diesem Statement hatte die Stadt die Forderung von Robert Brannekämper (Landtagsabgeordneter) „den Friedhof wie ursprünglich vorgesehen zu erweitern“ abgeschmettert.